Nach Ansicht von drei Investoren, die durch den «Big Short» bekannt wurden, sollten Anleger langfristig verstärkt in Gold investieren. Danny Moses, Porter Collins und Vincent Daniel - drei Wall-Street-Investoren, die während der Subprime-Krise durch Wetten gegen den Immobilienmarkt viel Geld verdient haben - sagen, dass Gold nach wie vor eine der besten langfristigen Wetten in ihren Portfolios ist. Dies berichtet die Finanznachrichtenplattform «Markets Insider».
Dies liegt vor allem an der steigenden Verschuldung in den USA, sagte Collins am vergangenen Freitag gegenüber CNBC, und Daniel fügte hinzu, dass die Gruppe in den kommenden Jahren eine «enorme Entwertung» des US-Dollars erwartet. «Es ist einfach zu viel», sagte Collins über das Tempo der staatlichen Schuldenaufnahme. «Denken Sie nur an den einen Dollar in Ihrer Brieftasche. Was wird er morgen noch wert sein?»
Laut dem US-Finanzministerium hat die Verschuldung der USA in diesem Jahr einen Rekordwert von 35 Billionen Dollar erreicht und spiegelt das rasante Tempo der Kreditaufnahme, das Ökonomen seit Jahrzehnten besorgt. Die steigende Verschuldung könnte die Käufer von US-Schulden weiter verunsichern, was die Inflation ankurbeln und den Wert des Dollars beeinträchtigen könnte.
Collins und Daniel, die Mitbegründer von Seawolf Capital sind, erklärten in ihrem jährlichen Brief an die Aktionäre, dass sie weiterhin auf Gold, Goldminen und Edelmetalle wie Silber setzen. Das Finanzunternehmen habe in den letzten vier Jahren «fast jede Kursdelle» bei diesen Werten gekauft, heisst es in dem Brief. Moses, Gründer von Moses Ventures, erklärte in einer E-Mail an CNBC, dass er eine «grosse Long»-Wette auf den Sprott Physical Gold Trust eingegangen sei, der in diesem Jahr bisher um 16 Prozent gestiegen ist. Zudem habe Gold in «jedem Zeitrahmen» in der Geschichte besser abgeschnitten als US-Staatsanleihen, fügte Collins hinzu, was auf eine überlegene Anlage hinweist.
«Ich glaube einfach nicht, dass Amerikaner genug Gold in ihrem Portfolio haben», sagte Collins. «Dieser Handel, den wir seit Langem betreiben, wird meiner Meinung nach weitergehen. Und ich denke, dass man in 1, 2, 3, 5 bis 10 Jahren viel Geld verdienen wird - mehr Geld mit Gold als mit US-Schatzpapieren.»
Es gibt Anzeichen für eine nachlassende Nachfrage bei Versteigerungen von Staatsanleihen, was teilweise auf die andauernde Besorgnis über die US-Schuldenbilanz und langfristig höhere Zinssätze zurückzuführen ist. Der Goldpreis ist in diesem Jahr bisher um mehr als 16 Prozent gestiegen und erreichte in diesem Monat einen neuen Rekord von 2465 Dollar.
Goldkursentwicklung in Dollar pro Unze.
(cash)
6 Kommentare
Wenn Gold so abgehen wird wie prognostiziert, dann sollte mit den Goldminen-Aktien noch viel mehr drin liegen. Die Aktien der grossen Blue Chip - Goldproduzenten (z.B. Newmont oder Barrick) verfügen über einen Hebel auf den Goldpreis und bezahlen zusätzlich noch schöne Dividenden.
Gold wird ja dann "abgehen", wenn die Nachfrage das Angebot immer mehr übersteigt. Goldmine weiten das Angebot aus, d.h. sie wirken preisdämpfend.
Aus betriebswirtschaflicher Sicht ist Gold keine Investition sondern eine Spekulation. Investitionen haben betriebswirtschaftich einen return, den sie aus einer produktiven Leistung, die durch die Investition finanziert wird, generieren. Spekulationsobjekte generieren keine produktive Leistung.
Vergleicht man den Goldpreis mit dem Dow Jones Industrial, zeigt die Sicht über die letzten 10 Jahre ein Goldpreiszuwachs von 50%. Im gleichen Zeitraum wuchs der DJ 150%. Noch übler sieht's für Gold aus, wenn man den NDX als Benchmark nimmt: +380% im gleichen Zeitraum.
Gold ist daher longterm kein gutes Investment, es ist bestenfalls shortterm als Absicherung zur Beimischung in einem Portfolio geeignet. Oder für reine Spekulation.
Das ist so wenn die Dinge bleiben wie sie sind. Gold ist für mich eher eine universelle "dagegen"-Absicherung.
Wenn sie darauf vertrauen dass die weltweite langfristige Verschuldung mit Ausweitung der Gütermenge/Produktivität (= Wachstum) einhergeht sollten Sie kein Gold kaufen. Denn dann ist ja alles in Ordnung.
Andernfalls haben wir dauerhaft hohe Inflation (korrigierender Geldwert, da die Gütermenge nicht Schritt hält mit der Geldausweitung) bei niedrigen Zinsen (um die Kernwirtschaft und Staatshaushalte bei der Schuldmenge nicht zu überfordern). In nicht zu ferner Zeit wird "man" ökonomische Verhältnisse grundlegend ändern um nicht über die ökonomische Klippe zu gehen. Dann werden Entscheidungen getroffen die nicht in unserem Interesse liegen. (Kollektivismus, Übergriffe in das Eigentum (Erben!) / MMT, andere Eingriffe in das Geldsystem zur Staatsfinanzierung ...)
Ich gestehe ich bin kein Optimist.
Und dann ist Gold ok.
Als die USA den Handel in Dollar verboten hat, das Guthaben in Dollar eingefroren hat haben nicht nur die Russen bemerkt, dass man dem Dollar nicht mehr trauen kann.
Wie bitte? Wer hat was verboten?