Wie aus einer Studie der Bank of America Private Bank hervorgeht, besitzen 45 Prozent der vermögenden US-Anleger unter 43 Jahren Gold als physische Anlage - weitere 45 Prozent sind daran interessiert. Das sind weitaus höhere Prozentsätze als bei anderen Altersgruppen.
Normalerweise interessierten sich die Jüngeren nicht für Vermögenswerte wie Gold, Bargeld oder Staatsanleihen, weil sie diese als «langweilig» betrachten, sagt Liz Young Thomas, Leiterin der Anlagestrategie beim digitalen Finanzdienstleister SoFi. Nun weisen nach Daten des Vermögensverwalters State Street die Millennials mit 17 Prozent den höchsten Goldanteil in ihren Portfolios auf, während die Generationen Babyboomer und X lediglich bei je zehn Prozent liegen.
Das gestiegene Interesse an dem über Jahrtausende als Zahlungsmittel genutzten Gold in der Altersgruppe ist unter anderem mit der schillernden Preisentwicklung zu begründen. Mit 2483,60 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) erreichte Gold am Mittwoch einen Rekordwert.
«Gold glänzt weiterhin aufgrund wachsender Spekulationen über niedrigere US-Zinsen in diesem Jahr. Die jüngsten gemässigten Kommentare von Fed-Vertretern, ergänzt durch einen allgemein schwächeren Dollar und gedämpfte Renditen bei US-Staatsanleihen, haben den Appetit auf das Edelmetall geweckt», sagte Lukman Otunuga, Analyst beim Handelshaus FXTM.
Niedrigere Zinssätze erhöhen die Attraktivität von Edelmetallen ohne Rendite. Physisches Gold wird oft auch als Sicherheit in Krisenzeiten und als Inflationsschutz gesehen.
Millenials wollen Gold selbst verwahren
Zudem findet man immer öfter Gold in den Regalen bekannter Einzelhandelsketten, was die Sichtbarkeit erhöht. Die Grossmarktkette Costco begann im vergangenen Herbst mit dem Verkauf von Ein-Unzen-Goldbarren und machte damit nach Schätzungen von Wells Fargo einen Umsatz von bis zu 200 Millionen Dollar monatlich.
«Ich habe bei meinen Millennial-Kunden festgestellt, dass sie mit zunehmendem Vermögen mehr Interesse daran haben, in direkt gehaltenes, selbstverwahrtes Gold zu investieren», sagt Eric Amzalag, ein Finanzplaner aus dem kalifornischen Canoga Park.
Der Besitz von physischem Gold kann aber schwierig sein. So müssten Investoren unter anderem für eine sichere Lieferung und Lagerung sorgen und ihren Kauf versichern. «Und dann herausfinden, wie sie es letztendlich verkaufen, da Costco nicht bereit ist, den Goldbarren wieder abzukaufen», sagt Amzalag.
Ein börsengehandelter Fonds (ETF) – entweder durch physisches Gold gedeckt oder in Gold-Futures investiert – beseitigt die Probleme des Kaufens, Lagerns und Verkaufens. «Damit sind zwar einige Gebühren verbunden, aber ETFs sind eine gute Alternative, wenn Sie die Edelmetalle nicht tatsächlich geliefert bekommen und im Keller aufbewahren möchten», sagt SoFi-Strategin Thomas.
(Reuters)
1 Kommentar
Vielleich haben sie sich mit dem "Broken Money" beschäftigt. Dem Internet sei dank, kann jeder lernen wie manipuliert die Geldsysteme der Länder sind. Die Schweiz eingeschlossen.
Gold ist ganz gut, nur schwer über Grenzen transportierbar und durch die Staaten streng kontrolliert.