Seit rund drei Wochen, also seit dem 28. September, werden die Aktien von SIG an der Börse SIX gehandelt. Wieder gehandelt, muss man genauerweise sagen. Denn bis vor zehn Jahren war das Unternehmen schon einmal börsenkotiert.
Der Kurs ist etwas zurückgegangen, seitdem sich sich SIG Combibloc, wie das Unternehmen offiziell heisst, wieder auf das Parkett gewagt hat. Der Eröffnungskurs kam bei 11,85 Franken zu stehen und stieg bis zum Handelsschluss des ersten Börsentages auf 12,30 Franken. Seitdem ist der Kurs relativ gleichmässig auf 11,59 Franken gefallen, dies ist ein Rückgang um etwa 5,5 Prozent.
Zwischen dem Börsengang von SIG Ende vergangenen Monats und heute liegen allerdings die jüngsten Börsenturbulenzen, in denen vor allem Small und Mid Caps unter die Räder gekommen sind. Der Markt, gemessen am SPI Extra, der die Schwergewichte ausklammert, hat seit Ende September um 7,5 Prozent nachgelassen. So gesehen hat sich der Börsenneuling SIG leicht besser gehalten als der Durchschnitt der übrigen Aktien.
Schulden bleiben ein Thema
Der Plan zum SIG-Börsengang war indessen von manchen Seiten her kritisch gesehen worden. Die kanadische Investmentgesellschaft Onex, welche die SIG-Gruppe 2015 übernommen hatte, brachte den Verpackungshersteller mit dem Ziel an die Börse, daraus möglichst viel Profit zu schlagen. In der Private-Equity-Welt ist dies nichts Ungewöhnliches, wie auch die noch nicht allzu viel Zeit zurückliegenden Börsengänge etwa von Ceva oder Landis+Gyr verdeutlichen.
Dass Onex nach wie vor über 50 Prozent der Anteile kontrolliert, wird am Markt mit Argwohn gesehen. Nach einem halben Jahr, also nach Ablauf der so genannten Lock-up Periode, kann Onex seinen Aktienblock verkaufen - was Druck auf den Aktienkurs verursachen könnte. Ein Thema bleibt auch, dass die Private-Equity-Eigner die Schulden, die sie beim Kauf einer Beteiligung gemacht haben, in die Bilanz des zugekauften Unternehmens geladen haben.
Das IPO trägt zwar dazu bei, bei SIG die Schulden abzubauen. Aber die Bilanz ist aus Sicht von Experten immer noch relativ problematisch: "Um die Bilanz zu stärken, muss die SIG-Gruppe in den nächsten Jahren gute Cash-Flows generieren", sagt Fondsmanager Marc Possa auf Anfrage.
Solides Geschäftsmodell
Das Geschäftsmodell von SIG - nach der schwedischen Tetrapak die Nummer zwei bei Herstellern von keimfreien Verpackungen - ist solide, die Wachstumsaussichten sind intakt. Vor allem: "SIG hat einen Teil der Internationalisierung schon bewältigt", sagt Possa. Ein globaler Footprint sei ersichtlich. Und die Marktstellung, die SIG zusammen mit Tetrapak habe, könne nicht so rasch angegriffen werden, so Possa.
Durch diese Faktoren erhält die SIG den Charakter eines eher defensiven Investments. Dies dürfte mit erklären, weswegen sich die Aktie seit dem IPO nicht stärker nach unten entwickelt hat. Ratings und Kursziele für SIG sind wegen der "Blackout period" der Banken direkt nach dem IPO noch nicht publiziert worden. Anleger, die gern mehr Informationen haben, müssen auf diese also noch etwas warten.