Analysten gehen davon aus, dass Sandoz vor allem im margenstärkeren Biosimilar-Geschäft einen klaren Umsatzsprung gegenüber dem Vorjahreszeitraum hingelegt haben dürfte. Der AWP-Konsens geht von 2,042 Milliarden Dollar aus. In den ersten neun Monaten des Jahres 2023 lag dieser Wert bei 1,592 Milliarden Dollar. Dazu dürften Biosimilars wie Tyruko (Natalizumab; in Europa ab Januar), Psychiva (Ustekinumab; ab Ende Juli in Europa) und Wyost/Jubbonti (Denosumab; in Kanada im Q3), und Hyrimoz (hoher Konzentration) in den USA zusammen mit der Übernahme von Cimerli beitragen, heisst es beispielsweise bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB).
Zudem dürften Investoren auf Aussagen zur Margenentwicklung warten, meint die UBS. Ob Sandoz sich nach wie vor auf dem Weg in Richtung der angepeilten etwa 20 Prozent sieht.
Nach den Halbjahreszahlen im Sommer hatte Sandoz noch einen Kapitalmarkttag abgehalten. Dort bestätigte das Unternehmen seine im Sommer angepassten Prognosen, wonach der Nettoumsatz im mittleren bis hohen einstelligen Bereich wachsen soll. Die Kern-EBITDA-Marge soll 2024 bei etwa 20 Prozent zu liegen kommen.
Dabei dürfte das Umsatzwachstum vor allem durch das Biosimilar-Geschäft getrieben werden. Auch die operative Marge auf Stufe EBITDA dürfte in der zweiten Jahreshälfte eine deutliche Steigerung sehen. Hierzu soll ebenfalls das margenstärkere Biosimilar-Geschäft massgeblich beitragen. Im ersten Semester hatte Sandoz noch eine Profitabilität von 17,5 Prozent ausgewiesen.
Auch die mittelfristigen Zielsetzungen wurden bestätigt: Sandoz rechnet bis 2028 unverändert mit einem Nettoumsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich. Dabei solle die Kern-EBITDA-Marge bis zum genannten Jahr auf 24 bis 26 Prozent steigen. Zu diesem Ziel dürfte nicht zuletzt das Biosimilar-Geschäft beitragen, in dem Sandoz traditionell höhere Margen erzielt.
Zulassungserfolge in den USA
Gleich zwei Zulassungen hat die Generikaspezialistin seit Vorlage der Halbjahreszahlen erhalten. So hat die US-Zulassungsbehörde FDA grünes Licht für das Nachahmerpräparat Enzeevu erteilt, das auf dem Blockbuster Eylea von Regeneron zur Behandlung von Patienten mit neovaskulärer altersbedingter Makuladegeneration (nAMD) basiert.
Auch für die Nachahmer-Version des Brustkrebsmittels Paclitaxel hat Sandoz mittlerweile die US-Zulassung. Es handelt sich dabei um das erste Generikum für das Referenzarzneimittel Abraxane von Bristol-Myers Squibb. Wie Sandoz schrieb, will es mit den ZUlassungen das Wachstum auf dem wichtigen US-Markt weiter vorantreiben.
Potenzial sieht CEO Richard Saynor auch in den Abnehm-Spritzen. «Wir haben zu sechs der acht Medikamente, die heute auf dem Markt sind, ein Produkt in der Pipeline», kündigt der Brite unlängst im Interview mit der «Handelszeitung» (HZ) an. Sandoz sei gut aufgestellt, um bei der Marktgestaltung für diese Produkte eine wichtige Rolle zu spielen.
Die Aktien von Sandoz haben sich seit Jahresbeginn um rund 42 Prozent verteuert und damit den Gesamtmarkt (SPI) klar übertroffen. Dieser legte im gleichen Zeitraum um rund 11 Prozent zu. Gegenwärtig notieren die Sandoz-Papiere bei 39 Franken. Das entspricht in etwa dem durchschnittlichen Kursziel der von AWP befragten Analysten. Aufwärtspotenzial gibt es demnach kaum. Für die 14 von 18 Analysten ist Sandoz ein Kauf, vier empfehlen «Halten».
(AWP/cash)