Analysten erwarten vom Computerzubehör-Hersteller ein solides zweites Geschäftsquartal. Der AWP-Konsens geht von einem Umsatz von 1,124  Milliarden Dollar aus, der Reingewinn (GAAP) dürfte bei 158 Millionen Dollar zu liegen kommen. Einige Konkurrenten hätten bereits über teils kräftiges Wachstum berichtet, allerdings gebe es durchaus das Risiko, dass sich die Konkurrenz Marktanteile zurückholen will, merkt die UBS an.

Gemäss Kepler Cheuvreux dürfte zudem vor Beginn der Hauptsaison der bereits erhöhte Ausblick zunächst bestätigt werden. Das Weihnachtsquartal, in das auch der Black Friday fällt, ist traditionell die wichtigste und umsatzstärkste Zeit für Logitech.

Für die Aktie ging es im Jahresverlauf immer wieder auf und ab. Zeitweise stiegen die Titel von ihrem Tief bei rund 70 Franken im April bis Mitte Juni auf ein Jahreshoch von über 90 Franken - zuletzt wurden noch 74,74 Franken bezahlt.

Kursentwicklung der Aktien von Logitech in Franken.

Anhaltende Risiken

Mit der im ersten Quartal erhöhten Prognose peilt das Unternehmen nun für das Gesamtjahr ein Umsatzwachstum um 1 bis 3 Prozent auf 4,34 bis 4,43 Milliarden US-Dollar an. Auch die Erwartung für den Non-GAAP Betriebsgewinn setzte Logitech hoch auf einen Wert zwischen 700 und 730 Millionen US-Dollar nach zuvor 685 bis 715 Millionen.

Im ersten Geschäftsquartal steigerte Logitech sowohl den Umsatz als auch den Gewinn stärker als erwartet und erhöhte daraufhin die Prognose für das Gesamtjahr 2024/25. Dennoch wurden auch die anhaltenden Risiken betont, denn die Weltwirtschaft sei immer noch unsicher und volatil, hiess es von CEO Hanneke Faber.

In einem Interview mit Forbes China von Mitte September kündigte die Firmenchefin zudem an, die Präsenz im chinesischen Markt zu verstärken. Es sollen mehr Kapital und auch personelle Ressourcen eingesetzt werden. Faber betonte zudem die Bedeutung von künstlicher Intelligenz (KI) für Logitech.

Viel Aufmerksamkeit zog die Generalversammlung Anfang September auf sich. Dort ist Gründer Daniel Borel mit seinem Aufstand gegen Verwaltungsratspräsidentin Wendy Becker erneut krachend gescheitert - knapp 86 Prozent der Aktionärsstimmen wählten sie wieder in ihr Amt. Borel hatte bereits im letzten Jahr erfolglos versucht, Becker aus dem Verwaltungsrat zu drängen. Auch bei einem weiteren Punkt zog Borel den kürzeren: Konzernchefin Hanneke Faber wurde in den Verwaltungsrat gewählt, was Borel sowie die Anlagestiftung Ethos und die Aktionärsvereinigung Actares ablehnten.

Anfang August hat Logitech derweil Matteo Anversa zum neuen Finanzchef ernannt. Er hat den Posten per 1. September von Meeta Sunderwala übernommen, die Mitte Juni zur Interimsfinanzchefin ernannt worden war. Sie ersetzte damit Charles Boynton, der per Mitte Mai nach nur gut einem Jahr im Amt zurückgetreten war.

(AWP/cash)