Volkswagen setzt bei seinem Einstiegs-Elektroauto auf die Software aus der Zusammenarbeit mit dem US-Startup Rivian. Der ID.Every1, der zu einem Preis von rund 20.000 Euro auf den Markt kommen soll, ist damit das erste Fahrzeug, das von dem Gemeinschaftsunternehmen profitieren soll. Das Auto solle auf dem europäischen Markt verkauft werden, sagte Volkswagen-Markenchef Thomas Schäfer am Mittwoch bei der Vorstellung des Fahrzeugs der Nachrichtenagentur Reuters. Für China oder Amerika sei das Fahrzeug nicht vorgesehen, in anderen Märkten könne es verkauft werden, wenn es Sinn ergebe.
Der Autobauer muss seinen Elektroauto-Absatz steigern, um die CO2-Grenzwerte der Europäischen Union zu erreichen und milliardenschwere Strafzahlungen zu vermeiden. Zwar wurde der Autoindustrie eine Schonfrist von drei Jahren eingeräumt, die CO2-Flottenziele selbst wurden jedoch nicht angepasst. Volkswagen hofft auf Rückenwind durch die Einführung neuer kleinerer Elektroautos. 2026 kommt der ID.2all zum Preis von rund 25.000 Euro auf den Markt, weitere Versionen des Kleinwagens in der Polo-Grösse sind geplant.
Der ID.Every1 ist noch eine Nummer kleiner und soll ab 2027 auf den Markt kommen. Bis dahin sei bei den Batteriekosten ein Niveau erreicht, das es erlaube, das Fahrzeug wirtschaftlich zu bauen, sagte Schäfer. Zudem müsse der Markt für elektrische Kleinwagen noch wachsen. «Wir glauben, das Timing ist genau richtig.» Bislang sind nur wenige Elektroautos zu einem Preis von rund 20.000 Euro zu kaufen. Zu den wenigen Herstellern, die jetzt schon derartige Autos verkaufen, gehören Dacia und der chinesische Hersteller Leapmotor. Renault bringt seinen neuen elektrischen Twingo im kommenden Jahr auf den Markt.
In ihrem Aktionsplan hat die Europäische Kommission unter anderem den Mitgliedsländern eine stärkere Förderung von Elektroautos für Flottenbetreiber vorgeschlagen. Volkswagen zielt mit dem neuen Einstiegsmodelll, das 2027 als Serienfahrzeug vorgestellt werden soll, unter anderem auf Pflegedienste oder Lieferanten. Das Fahrzeug ist der Nachfolger des Kleinwagens up, der bis 2023 gebaut und auch als Elektroversion angeboten wurde.
(Reuters)