Die Aktien des Pharmazulieferers Siegfried gehörten bis Oktober vergangenen Jahres zu den Top-Performern im Schweizer Markt. Während den vorhergehenden 52 Wochen stiegen die Aktien von unter 600 Franken um fast das Doppelte auf fast 1200 Franken.
Seither befinden sie sich jedoch auf dem Rückzug, denn die Erwartungen an dieses Geschäftsjahr sind nach einem starken Geschäftsgang konservativ. Nachdem die Aktien auf enttäuschende Jahresergebnisse 2024 und eine wenig berauschende Prognose deutlich im Minus notierten, folgen nun die Kurszielreduktionen der Unternehmensanalysten.
Am heutigen Dienstag wurden gleich zwei Kurszielanpassungen zu Ungunsten von Siegfried veröffentlicht. Die Aktien fallen deshalb kurz nach Börsenstart um zeitweise über 2 Prozent unter 1000 Franken.
Jefferies senkte das Kursziel von 1075 Franken auf 945 Franken und obwohl Bernstein SG weiterhin ein enormes Potenzial sieht, wird das Kursziel aufgrund der tieferen Zukunftsaussichten bei 1420 Franken veranschlagt. Das alte Kursziel lag bei 1500 Franken und entsprach damals einem Kurspotenzial von über 50 Prozent.
Als Reaktion auf die Zahlenpublikation von Mitte Februar reduziert der Jefferies-Analyst die Schätzungen des Gewinns pro Aktie für die Geschäftsjahre 2025 bis 2028 um 8 Prozent. Die Ergebnisse sind unter den Erwartungen geblieben, aber insgesamt nicht mangelhaft ausgefallen. Seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr reduziert er um 4 Prozent. Als Grund nennt der Analyst die kurzfristigen Einmaleffekte sowie die Wachstumsunsicherheiten. Der Pharmazulieferer müsse erst die Übergangsphase überwinden, bevor er in seine nächste Wachstumsphase eintreten könne.
Auch der Bernstein-Analyst wird vorsichtiger. Zwar lautet die Einstufung weiterhin «Outperform», doch nach den Jahresergebnissen senkt er die Prognosen für den Gewinn pro Aktie für die Jahre 2025 bis 2030 um bis zu 2 Prozent. Insgesamt geht er davon aus, dass sich der Produktmix schneller verbessern wird als der Markt. Zudem sind die Aussichten des Pharmazulieferers als «Qualitätscompounder» seiner Einschätzung nach weiterhin intakt. Die aktuelle Kursschwäche würde er als Gelegenheit nutzen, um mittel- bis langfristige Positionen aufzubauen.
Dieser Trend lässt sich auch bei den übrigen Unternehmensanalysten feststellen. Seit der Zahlenvorlage haben sechs Experten die Kursziele gesenkt, während nur zwei ihre Erwartungen erhöht haben. Beim Rating des Pharmazulieferers nimmt hingegen keiner der elf Analysten eine Änderung vor. Sie sind weiterhin vom Geschäftsmodell von Siegfried überzeugt. Sieben Experten sprechen eine Kaufempfehlung aus, während drei zum Halten empfehlen und einer zum Verkauf rät.
(cash/AWP)