Aktien lassen sich in viele Kategorien einteilen. Manche taugen als kurzfristige Anlage, mit denen Trader schnelles Geld machen können. Andere Titel sind als Turnaround-Kandidaten für langfristige Anleger eine gute Wahl (Beispiele finden Sie hier). Wiederum andere eignen sich für solide Investments im höheren Alter (wie etwa diese), oder man setzt auf starke Dividenden-Titel (Beispiele hier), die Anlegern relativ stabile Erträge sichern.
Dann gibt es aber Aktien, die sich wahrscheinlich für keinen Anleger-Typ eignen. Morgan Stanley hat eine Schwarze Liste von Aktien erstellt, von denen die US-Bank strengstens abrät. Sämtliche Namen auf der Liste haben zwei negative Eigenschaften, welche gegen ein Investment sprechen.
Einerseits stören sich die Analysten bei allen Unternehmen "an deren Geschäftsmodellen und Branchen, welche durch disruptive Entwicklungen stark gefährdet sind." Zweitens sei bei diesen Aktien das Chance-Risiko-Verhältnis auf Sicht von 12 bis 18 Monaten schlicht unattraktiv.
Vor diesen Aktien warnt Morgan Stanley (alphabetisch sortiert):
Abercrombie & Fitch (ANF): Eine schwindende Kundenfrequenz sowie tendenziell sinkende Preise bei Kleidern werden das US-Modehaus weiter belasten.
Alcoa (AA): Der 2013 aus dem Dow-Jones-Index entfernte US-amerikanische Aluminiumhersteller bewegt sich in einem gesättigten Markt mit wenig Wachstumspotenzial.
AMC Networks (AMCX): Morgan Stanley kritisiert die starke Abhängigkeit des US-amerikanischen Medienunternehmens von der Erfolgsserie "The Walking Dead". Vor allem im Werbegeschäft hat der Konzern zunehmend Probleme.
CenturyLink (CTL): Das US-amerikanische Telekommunikationsunternehmen hat als reiner Festnetzbetreiber keine Zukunft.
The Cheesecake Factory (CAKE): Beim US-amerikanischen Gastronomieunternehmen sehen die Analysten die starke Ausrichtung auf Einkaufscenter äusserst kritisch. Shopping Malls büssen an Beliebtheit ein – und das bereits vor der Corona-Krise.
Juniper Networks (JNPR): Der weltweit zweitgrösste Netzwerkausrüster hat wegen steigender Konkurrenz von Billiganbietern – etwa im Markt für Router - kaum Zukunft.
Macerich (MAC): Die Immobilien-Investmentgesellschaft ist auch einer der grössten Betreiber von Einkaufscentern in den USA – für Morgan Stanley im Zeitalter des immer beliebter werdenden Onlinehandels kein Geschäftsmodell für die Zukunft
The Michaels Companies (MIK): Das grösste US-Einrichtungshaus hat ein grosses Margenproblem und mache kontinuierlich Verluste. Die Analysten trauen dem Unternehmen keinen Turnaround zu.
Molson Coors Beverage (TAP): Die fünftgrösste Brauereigruppe der Welt ist im Biermarkt stark auf US-Premiummarken ausgerichtet – das ist kein wachstumsträchtiges Geschäftsfeld. Hinzu kommen hohe Schulden und eine seit Jahren unterdurchschnittliche Ertragsbilanz.
NetApp (NTAP) und Hewlett-Packard Enterprise (HPE): Morgan Stanley sieht vor allem den beschleunigten Trend hin zu öffentlichen Cloud-Lösungen als Problem für die beiden IT-Unternehmen, die noch immer stark auf lokale Speicherlösungen konzentriert seien.
ON Semiconductor (ON): Der US-amerikanische Halbleiterhersteller könnte besonders stark unter der konjunkturellen Abschwächung leiden. Zudem belaste der US-chinesische Handelsstreit das Geschäft des Unternehmens, welches stark auf China ausgerichtet sei.
United Parcel Service (UPS): Die Zukunft des Paketdienstleisters UPS ist stärker gefährdet als die des Konkurrenten FedEx. UPS ist stark auf das "Business-to-Consumer-Geschäft" ausgerichtet, welches unter Druck gerät, da Unternehmen wie etwa Amazon ihre Pakete zunehmend selbst zu den Kunden bringen.