Das Ergebnis von Logitech im vierten Quartal beziehungsweise im gesamten Geschäftsjahr 2024/25 dürfte kaum Überraschungen bringen. Denn Logitech hatte vor rund zwei Wochen mitgeteilt, dass die Ziele für das Ende März beendete Geschäftsjahr erreicht worden seien. Demnach dürfte der Umsatz für das gesamte Geschäftsjahr zwischen 4,54 und 4,57 Milliarden US-Dollar liegen, was einem Wachstum von 5,4 bis 6,4 Prozent entspricht. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) sollte zudem 755 bis 770 Millionen US-Dollar betragen.

Der Fokus der Analysten liegt vielmehr auf Aussagen des Unternehmens hinsichtlich der Auswirkungen der globalen Zölle und den Massnahmen, deren negative Auswirkungen einzudämmen. Denn Logitech produziert rund 40 Prozent der in den USA verkauften Produkte in China und einen guten Teil in weiteren asiatischen Ländern wie Thailand, Vietnam, Malaysia oder Taiwan.

Möglicherweise hat Logitech im ersten Quartal 2025/26 noch von den Zöllen profitiert, dies weil die Händler ihre Lager vor den Zollankündigungen der US-Regierung noch gefüllt haben wollten.

Mittefristziele gestrichen

Gleichzeitig mit der Bestätigung der Ziele für die abgelaufene Jahresperiode 2024/25 hatte Logitech die erst gut einen Monat davor formulierten Ziele für das laufende Geschäftsjahr 2025/26 zurückgenommen, dies mit Verweis auf die anhaltenden Unsicherheiten wegen der Zollthematik.

Logitech hatte ursprünglich für das Geschäftsjahr 2025/26 eine Umsatzentwicklung von -1 Prozent bis +3 Prozent auf 4,53 Milliarden bis 4,71 Milliarden Dollar sowie ein operatives Ergebnis zwischen 720 und 780 Millionen Dollar in Aussicht gestellt.

Als diese Ziele Anfang März formuliert wurden, waren die Zölle bereits als Unsicherheitsfaktor genannt worden. So seien insbesondere mögliche Zölle in Höhe von 20 Prozent auf US-Importe aus China darin enthalten, hatte Logitech damals erklärt. Bekanntlich sind die aktuellen Zolltarife nun aber deutlich höher.

Logitech stellt etwa zwei Fünftel seiner Produkte in China her. Im Reich der Mitte hat das Unternehmen seit 2005 eine Produktionsstätte. Dort werden unter anderem Computermäuse, Tastaturen, Webcams und Gaming-Zubehör hergestellt. Zudem arbeitet Logitech mit Auftragsfertigern in anderen Teilen Chinas zusammen, um die Produktionskapazitäten zu erweitern.

Es sei schwierig, den direkten Effekt der Zölle auf das US-Geschäft von Logitech abzuschätzen, heisst es in einem Vorausbericht der Zürcher Kantonalbank. Darüber hinaus seien bei einer konjunkturellen Abschwächung zudem Zweitrundeneffekte zu erwarten. «Logitech scheint vor diesem Hintergrund im Epizentrum der Nachrichtenlage des Welthandelskrieges zu stehen», so das Fazit der Bank.

Rückschlag wegen Zöllen an der Börsen

Die Aktien von Logitech haben seit Jahresbeginn rund 15 Prozent an Wert verloren. Bereits im Börsenjahr 2024 resultierte ein Verlust von rund 6 Prozent. Gemäss AWP-Analyser bewerten fünf Analysten den Titel mit «Kaufen», drei mit «Halten» und zwei mit «Verkaufen». Das durchschnittliche Kursziel beträgt 86,31 Franken.

(AWP/cash)