Während das Zürcher Institut im Geschäft mit Privatkunden weitere Geldzuflüsse verzeichnet hat, sind im Geschäft mit institutionellen Kunden allerdings erneut Gelder abgeflossen.
Der Reingewinn der Zürcher Privatbank lag mit 266 Millionen Franken um 24 Prozent über dem Vorjahresergebnis, wie Vontobel am Freitag mitteilte. Die Aktionäre sollen nun eine unveränderte Dividende von 3,00 Franken je Aktie erhalten.
Vermögen klar gestiegen
Die verwalteten Vermögen lagen per Ende des Jahres bei 229 Milliarden Franken gegenüber 207 Milliarden per Ende 2023, wobei zum Anstieg vor allem eine gute Marktperformance beitrug. Der Zürcher Bank flossen im vergangenen Jahr aber auch netto Vermögen im Höhe von 2,6 Milliarden Franken zu, nachdem es im Jahr 2023 noch zu einem Abfluss von 1,4 Milliarden gekommen war.
Zurückzuführen waren die Zuflüsse auf das Geschäft mit den Privatkunden, das Nettoneugelder in Höhe von 4,6 Milliarden Franken anziehen konnte, was einem Nettoneugeldwachstum von 4,7 Prozent entsprach. Im Geschäft mit den institutionellen Kunden kam es dagegen zu Abflüssen von 2,9 Milliarden Franken, nach 7,6 Milliarden im Jahr davor.
Höhere Einnahmen
Insgesamt erzielte die Privatbank 2024 einen Betriebsertrag von 1,42 Milliarden Franken, rund 9 Prozent mehr als im Vorjahr. Deutlich steigern konnte Vontobel die Einnahmen dabei im Bereich "Private Clients" (+12%), während die Erträge im Bereich "Institutional Clients" um 4 Prozent zunahmen.
Das im vergangenen Februar angekündigte Effizienzprogramm zeigt bereits seine Wirkung. So verbesserte sich das Kosten-Ertrags-Verhältnis (CI-Ratio) im vergangenen Jahr klar auf 74,5 Prozent, nachdem es im Jahr davor noch bei 79,5 Prozent gelegen hatte. Die Bank hatte vor Jahresfrist angekündigt, die Kosten bis 2026 um 100 Millionen Franken senken.
Mit den Resultaten bleibt die Bank unter den Erwartungen der Analysten. Diese hatten den Gewinn im Schnitt mit 268 Millionen Franken (AWP-Konsens) etwas höher erwartet und vor allem die Neugelder mit 4,1 Milliarden Franken höher prognostiziert. Auch bei der Dividende hatten sie eine leichte Steigerung erwartet.
Die Aktie von Vontobel sinkt im frühen Handel am Freitag über 3 Prozent. Die ZKB kritisiert die fortgesetzten Abflüsse im Geschäftsbereich institutionelle Kunden. Diese scheinen "kein Ende" zu nehmen, schreibt Analyst Daniel Regli. Solange die Bank aber nicht nachhaltiges Wachstum in beiden Divisionen zeigen könne, sieht er wenig Potenzial, dass die Aktie den breiten Markt schlagen kann - obwohl die Bewertung nicht teuer erscheine.
Ähnlich ässert sich die UBS. Die verwalteten Vermögen (AuM) seien in beiden Geschäftsbereichen schwächer als erwartet ausgefallen, die Mittelabflüsse beim Asset Management hielten an und die Kernkapitalquote (CET1) sei ebenfalls unter dem Konsens geblieben. Mit diesen Ergebnissen sei trotz der jüngst unterdurchschnittlichen Entwicklung der Aktie im Sektorvergleich mit weiteren negativen Reaktionen zu rechnen.
(AWP)
1 Kommentar
Einmal mehr geht es nicht um Erfolg oder Nichterfolg sondern nur um besser oder schlechter als die Analystenmeinung! Diese liegen in Kursschätzungen meist gegen 100% auseinander….!