Am Dienstag kommt es zu einer Reihe von Kurszielsenkungen für Schweizer Aktien. Die Kürzungen sind teils beträchtlich, was impliziert, dass die Aktien zum Teil lange zu optimistisch eingeschätzt wurden. Allerdings liegen die revidierten Kursiele mehrheitlich noch immer über den aktuellen Kursen. Die Übersicht:
AMS Osram: Research Partners senkte das Kursziel rund um die Hälfte, und zwar auf 1,73 von zuvor 3,46 Franken pro Aktie. Die Einstufung lautet weiterhin "Halten".
Nach den Details zur geplanten Kapitalerhöhung wurden die Schätzungen angepasst, schreibt der zuständige Analyst. Das neue Kursziel wurde dabei exklusive der Bezugsrechte berechnet, welche basierend auf dem Schlusskurs vom 17. November einen Wert von 0,62 Franken haben sollten.
Mit der Rekapitalisierung sei AMS Osram aber noch nicht über den Berg, schreibt der Experte weiter. Die Erreichung der Rentabilitätsziele für 2026 sei anspruchsvoll und es sei auch nicht sicher, dass die MicroLED-Technologie wie geplant vom Markt aufgenommen werden. Die Titel seien denn auch nach wie vor sehr risikoreich, entsprechend volatil dürfte die weitere Kursentwicklung sein, so Research Partners weiter.
Die Aktien von AMS Osram fallen am Dienstag 1,4 Prozent auf 3,19 Franken.
Ems-Chemie: Julius Bär senkte das Kursziel auf 690 von 750 Franken. Die Einstufung lautet weiterhin "Halten". Das Unternehmen spüre das schwierige makroökonomische Umfeld, meint der zuständige Analyst. Die Konsensschätzungen seien denn auch nach der Vorlage der Neun-Monatszahlen gesunken und dürften nun den Ausblick adäquat widerspiegeln.
Die Aktien von Ems-Chemie sind am Dienstag kaum verändert bei 618 Franken.
Julius Bär: Société Générale senkte das Rating auf "Halten" von "Kaufen" und reduzierte das Kursziel auf 56 von 75 Franken. Das Zehnmonateupdate von Julius Bär vom Montag hat laut der Einschätzung eine Reihe von Sorgen in Hinblick auf die Qualität von Kreditportfolio, Umsatz und Effizienz ausgelöst.
Ferner beunruhigt die Société Générale die "mangelnde Transparenz" bei der Kreditverschlechterung. Dies könnte auf weitere negative Überraschungen hinweisen, insbesondere da es Spekulationen um das Kreditengagement der Bank bei der angeschlagenen Signa-Gruppe gibt, heisst es weiter. Die Analysten glauben auch, dass die Bank aktuell riskantere Kredite vergibt als noch vor zehn Jahren.
Die Bär-Aktie fällt am Dienstag weitere 1,5 Prozent auf 48,25 Franken, nachdem sie am Montag 12 Prozent eingebrochen war.
Insgesamt bleibt sie dem Uhrenhersteller gegenüber vorsichtig eingestellt, schreibt die zuständige Analystin. Als Grund nennt sie die mangelnde Reaktion auf branchen- und unternehmensspezifische Herausforderungen.
Dies sowie das stark zyklische Geschäftsmodell seien die Gründe dafür, dass Swatch trotz seines günstigen regionalen Mixes auch 2024 unter dem breiteren Branchentrend liegen dürfte. Bei der aktuellen Bewertung schienen die Aktien jedoch günstig, so die Analystin.
Die Aktien von Swatch Inhaber fallen am Dienstag 0,4 Prozent auf 237,50 Franken.
Zurich Insurance: Die DZ Bank senkte die Anlageempfehlung auf "Verkaufen" von zuvor "Halten". Das Kursziel wurde auf 405 von zuvor 440 Franken festgelegt. Allerdings erhöhte Kepler Cheuvreux ebenfalls am Dienstag das Kursziel für Zurich um 10 Franken auf 475 Franken und beliess die Einstufung auf “Hold”.
Die Aktie von Zurich fällt am Dienstag 0,4 Prozent auf 434,40 Franken.
(cash/AWP)
1 Kommentar
Swatch ist der am meisten gehasste Titel auf dem Schweizer Börsenzettel, weil niemand das Unternehmen und seine Bewertung versteht. der heutige Kurs entspricht knapp dem Buchwert der Aktie! Und wie kann man eine Aktie als günstig beurteilen, ihr aber Null Potential zuschreiben und gar das Kurspotential gan streichen? Und wie sieht denn das bei Richemont aus? Richemont ist allerdings ein Schmuckunternehmen und erzielt nur 50 Prozent des Swatch-Uhrenumsatzes!