Einige müssten ihre Wetten auf einen Kursverfall bei dem Videospiele-Händler und der Kinokette auflösen, weil sich die Verluste türmten, sagte Ihor Dusaniwsky, Geschäftsführer der Analysefirma S3 Partners. Derzeit seien allein bei Gamestop etwa 11,6 Millionen Anteilsscheine oder ein Fünftel aller ausgegebenen Aktien in solchen Geschäften gebunden. Davon seien eine Million in der vergangenen Woche hinzugekommen. Bei AMC sehe es ähnlich aus.

Die Papiere von Gamestop und AMC gewannen am Mittwoch jeweils knapp 20 Prozent, nachdem sie am Dienstag ähnlich stark zugelegt hatten. Getrieben wurde die Hausse erneut von positiven Kommentaren in einschlägigen Internet-Foren. "Kleinanleger versuchen sich gegenseitig davon zu überzeugen, mehr Aktien zu kaufen", sagte Analyst Joseph Feldman vom Anlageberater Telsey.

Befeuert wurde der Optimismus Experten zufolge unter anderem von Spekulationen, Gamestop wolle in das Geschäft mit NFTs einsteigen. Mit diesen "Non-fungible Token" können digitale Objekte wie Bilder, Musikstücke oder auch Grundstücke in virtuellen Spielewelten als Original gekennzeichnet und damit handelbar gemacht werden.

Ende Januar hatten konzertierte Käufe von Kleinanlegern bei Gamestop und anderen Werten institutionelle Anleger in großem Stil zur Auflösung ihrer Wetten auf einen Kursverfall gezwungen. Dieser sogenannte Short Squeeze bescherte Gamestop zeitweise Kursgewinne von 2000 Prozent. Im Gegenzug gerieten einige Hedgefonds ins Wanken.

S3 Partners zufolge haben Anleger mit Wetten auf einen Gamestop-Verfall seit Jahresbeginn Verluste von insgesamt 6,58 Milliarden Dollar eingefahren. Davon seien 600 Millionen am Dienstag und Mittwoch hinzugekommen. 

(Reuters)