Das zeigt eine am Freitag vorgelegte Untersuchung von rund 1300 Geldhäusern durch die Vergleichswebseite Biallo.de. Damit hat sich die Zahl der Geldhäuser, die Negativzinsen im Privatkundengeschäft erheben, im Vergleich zum Vorjahr auf 555 mehr als verdoppelt. Im Firmenkundengeschäft sind es 580 Banken, die Strafzinsen auf Guthaben berechnen, was eine Steigerung von 75 Prozent auf Jahressicht bedeutet.
Im Jahr 2021 sind auch die Freibeträge, die vom Verwahrentgelt ausgenommen sind, deutlich gesunken. “Bei gut einem Drittel der Banken liegt der Freibetrag je nach Kontomodell nur noch bei 25'000 Euro oder weniger. Knapp 40 Banken kassieren bereits ab dem ersten Euro ab – Tendenz steigend”, sagt Horst Biallo, Gründer der Webseite.
Erst vergangene Woche hatte die Stadtsparkasse Düsseldorf erneut Schlagzeilen gemacht, weil sie begonnen hat, sich von Kunden mit hohen Sparguthaben zu trennen, die Negativzinsen nicht zustimmen. Nach Konten mit mehr als 250'000 Euro Guthaben hat die Sparkasse nun solche mit über 130'000 Euro im Visier, für die ein Verwahrentgelt von minus 0,5 Prozent anfällt.
Von den kontaktierten Kunden haben nun 24 eine Kündigung erhalten, weil sie den neuen Gebühren keine Zustimmung erteilten.
(Bloomberg)