Für das erste und das dritte Quartal gibt die Zurich Insurance Group jeweils nur einen Zwischenbericht ohne Gewinnkennzahlen ab. Das schmälert die Aussagekraft des Zahlenkranzes beträchtlich.

Was sich allerdings nach der Veröffentlichung der Erstquartalszahlen am Donnerstag sagen lässt: Sowohl das Jahresprämienäquivalent im Lebensversicherungsgeschäft als auch die Managementgebühren bei der US-Tochter Farmers zwischen Januar und März sind hinter den jeweiligen Analystenerwartungen zurückgeblieben.

Zur Stunde verliert die Zurich-Aktie denn auch 1,5 Prozent auf 314,40 Franken.

Solvabilitätsquote verbessert sich nicht wie erhofft

Noch im Schlussquartal letzten Jahres liessen die Aktienmarktturbulenzen die sogenannte Z-ECM-Quote auf 124 Prozent fallen. Obwohl sich die Aktienkurse zwischen Januar und März kräftig erholt haben, verbesserte sich diese Quote marginal auf 125 Prozent. Da einige Analysten gar mit einer Z-ECM-Quote von 129 Prozent oder mehr gerechnet hatten, wird die Kapitalposition als eher enttäuschend bezeichnet.

Von der Z-ECM-Quote lässt sich das Überschusskapital des Versicherungskonzerns. Es gilt: Je höher diese Kennzahl, desto besser für die Aktionäre. Denn das Überschusskapital entscheidet mitunter darüber, ob die Zurich Insurance Group den Aktionären mehr oder weniger Dividende auszahlen, Firmenübernahmen oder Aktienrückkäufe tätigen kann.

Die Zurich Insurance Group zahlte für 2018 eine Dividende von 19 Franken je Aktie. Das entspricht einer Rendite von fast 6 Prozent. Für 2019 erwarten Analysten eine leicht höhere Dividende von 19,50 Franken.

Quartalsbericht provoziert uneinheitliche Analystenreaktionen

Bei der UBS gewinnt man dem Zwischenbericht vorwiegend positive Aspekte ab. Zum einen findet die grösste Schweizer Bank am Prämienwachstum im Nichtleben-Geschäft Gefallen, andererseits aber auch an den Aussagen zur Entwicklung der Prämienansätze. Die UBS stuft die Aktie aber weiterhin bloss mit "Neutral" und einem 12-Monats-Kursziel von 315 Franken ein.

Etwas verhaltener Fällt das Fazit von J.P. Morgan aus. Der Zwischenbericht falle zwar insgesamt etwas besser als erwartet aus. Allerdings habe man sich von der Eigenkapitalentwicklung mehr erhofft, so schreibt die US-Investmentbank. Auch bei J.P. Morgan wird die Aktie mit "Neutral" eingestuft. Das Kursziel liegt bei 365 Franken.

Wie es bei Barclays heisst, geht der Zwischenbericht bestenfalls "in Ordnung". Der britischen Grossbank zufolge fallen die Aussagen zur Entwicklung der Prämienansätze etwas verhaltener als bei anderen Rivalen wie beispielsweise Chubb aus. Barclays sieht keine positiven Impulse für die Aktie ausgehen und hält sowohl am "Equal-weight" lautenden Anlageurteil als auch am Kursziel von 319 Franken fest.