Der Gewinn für das erste Halbjahr 2019 liegt bei 395 Millionen Franken gegenüber 270 Millionen Franken im Vorjahr, teilt Baloise am Mittwoch mit.  Die deutliche Gewinnsteigerung beruht auf einem buchhalterischen Steuereinmaleffekt, der das Ergebnis mit rund 128 Millionen positiv beeinflusse, so Baloise weiter. Wegen einer kantonalen Steuerreform konnten Rückstellungen aufgelöst werden.

Insgesamt nahm das Geschäftsvolumen um 10 Prozent auf 6,01 Milliarden Franken zu. In der Sachversicherung verbesserte sich der Schaden-Kosten-Satz um 6,7 Prozentpunkte auf 87,4 Prozent. Liegt die sogenannte Combined Ratio unter 100 Prozent, verdient ein Versicherer mit dem Geschäft Geld.

Das erste Halbjahr sei für die Baloise "schadenarm" gewesen, heisst es in der Mitteilung. Zudem fielen die Nachreservierungen für das deutsche Geschäft weg, die der Versicherer im vergangenen Jahr vornehmen musste. Das operative Sachergebnis rückte so deutlich auf 226 Millionen Franken vor.

In der kleineren Lebensparte verdiente Baloise dagegen mit 106 Millionen Franken klar weniger als im Vorjahr (194 Millionen). Dabei habe man im Vorjahr von der stabileren Zinssituation profitiert und konnte in Belgien Reserven auflösen. Dies stützte das Vorjahresergebnis.

Mit dem Geschäft auf Kurs

Mit den Halbjahreszahlen übertraf die Versicherungsgruppe die Vorgaben der Analysten. Diese hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Reingewinn von 362 Millionen Franken und einer Combined Ratio von 92,4 Prozent gerechnet.

Der Baloise gelang es, im Halbjahr zu wachsen. Besonders ausgeprägt war das Wachstum in der Lebensversicherung, wo man vom Ausstieg des Mitbewerbers Axa aus der Vollversicherung der beruflichen Vorsorge profitiert hat.

CEO Gert De Winter sieht die Gruppe mit den im Rahmen des "Simply Safe"-Programms gesetzten Ziele "auf Kurs". Baloise will bis 2021 eine Million neue Kunden dazuzugewinnen und Barmittel in Höhe von 2 Milliarden Franken zu erarbeiten. Bei der Combined Ratio gilt eine Ziel-Bandbreite von 90 bis 95 Prozent.

Baloise teilt am Mittwoch auch mit, dass Konzernleitungsmitglied Thomas Sieber aus dem Unternehmen ausscheidet. Der Leiter Corporate Center wird sich selbständig machen, bis im Sommer 2020 aber noch in der Konzernleitung bleiben.

(AWP/Reuters/cash)