Die VAT-Aktie verliert im frühen Handel am Dienstag 1,4 Prozent auf 413,60 Franken, während der SPI 0,7 Prozent verliert. Seit Jahresbeginn haben sich die VAT-Titel ebenfalls schlechter entwickelt als der Gesamtmarkt. 2023 hatten die Titel allerdings stark zugelegt.
Der Tenor unter den Analysten lautet in etwa: Unschön, aber nicht weiter schlimm. VAT sei nicht das erste Unternehmen, das bei der Implementierung eines neuen ERP-Systems mehr Probleme habe als erwartet, schreibt etwa der zuständige Analyst der Zürcher Kantonalbank. Bereinige man die Guidance um den kommunizierten Fehlbetrag, dürfte VAT dennoch einen Umsatz im Rahmen der Prognose erwirtschaftet haben.
In die gleiche Kerbe schlägt der Experte von Vontobel. Der Rückgang sei nicht auf die Marktbedingungen zurückzuführen, sondern einzig und allein auf die internen technischen Probleme. Der Vorfall habe daher keinen Einfluss auf den Investment Case.
Der Umsatzrückstand im dritten Quartal beläuft sich VAT zufolge auf geschätzte 20 bis 25 Millionen Franken, teilte der Halbleiterausrüster am Dienstag mit. Ursprünglich war für das dritte Quartal ein VAT-Umsatz von 235 bis 255 Millionen Franken prognostiziert worden.
Die ERP-Einführung habe im August 2024 begonnen und zu Verzögerungen in der Produktion sowie zu Problemen bei der Auftragsabwicklung und den Versandpapieren geführt. Die Hauptursachen für die Schwierigkeiten seien bereits behoben, heisst es weiter.
Nach einem zweiwöchigen Stillstand im August habe die Produktion bis Ende September rund 80 Prozent des Niveaus vor dem Stillstand erreicht. Trotz der Herausforderungen sei es zudem gelungen, genügend Halb- und Fertigfabrikate vorzuproduzieren, so dass sich die Beeinträchtigungen für die Kunden in Grenzen hielten.
Die verbleibenden technischen Probleme würden «voraussichtlich im vierten Quartal 2024» gelöst werden. Bis Ende Jahr sollen auch alle Rückstände in Produktion, Versand und Fakturierung aufgeholt werden.
Das allgemeine Marktumfeld für das vierte Quartal 2024 und 2025 bleibe derweil positiv, schreibt VAT. Der Auftragsbestand zur Ausführung im vierten Quartal habe sich im Einklang mit den Prognosen entwickelt.
(AWP)