Porsche und der derzeitige Mehrheitseigentümer Michael Tojner sollen jeweils rund 32 Prozent der Anteile halten, nachdem sie sich an einer Kapitalerhöhung über 60 Millionen Euro beteiligt haben. Die bestehenden Finanzgeber sollen über eine so genannte virtuelle Beteiligung 36 Prozent erhalten.
Auf eine eindrucksvolle Börsenrally ab dem Jahr 2019 folgte ab Ende 2021 der Kurseinbruch. Hatte die florierende Nachfrage nach Ohrhörern und anderen kabellosen Geräten für enormen Optimismus gesorgt, führten eine Verlangsamung der Nachfrage und gestiegene Finanzierungskosten an der Börse zum Kater und Umschuldungen wurden nötig.
Die nun festgezurrte Vereinbarung mit den Gläubigern sieht einen Schuldenschnitt vor, durch den die Finanzverbindlichkeiten von bislang 485 Millionen Euro auf künftig 200 Millionen Euro verringert werden. «Als weitere Säule sieht das Sanierungskonzept eine vollständige Herabsetzung des Grundkapitals der Varta AG auf null vor», hiess es in der Unternehmensmitteilung vom Samstagnachmittag.
Der österreichische Tycoon Tojner verliert nach monatelangen Verhandlungen die Mehrheitskontrolle über das Unternehmen, in das er 2007 über seine Firma Montana Tech Components investiert hatte.
Porsche hatte bereits im vergangenen Monat die Bereitschaft bestätigt, bei der Umstrukturierung von Varta eine grössere Rolle zu übernehmen. Der Automobilhersteller versucht, die Pläne des Mutterkonzerns Volkswagen mit einer eigenen Batteriestrategie zu ergänzen.
Porsche geht über eine Kapitalerhöhung – «grösstenteils gegen Sacheinlage» – eine Mehrheitsbeteiligung an der V4Drive Battery GmbH ein, in der Varta das Geschäft für grossformatige Lithium-Ionen-Rundzellen bündelt. Sie kommen im Hybrid-Antrieb des Porsche 911 Carrera GTS zum Einsatz.
„Varta und Porsche arbeiten beim Thema Hochleistungs-Batteriezellen eng zusammen. Mit der geplanten Mehrheitsübernahme von V4Drive wollen wir das Unternehmen voranbringen und damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt von Schlüsseltechnologien am Standort Deutschland leisten«, erklärte Porsche-Finanzchef Lutz Meschke.
Da die Varta AG als Minderheitsaktionär bei V4Drive an Bord bleiben soll, sei ist es notwendig, Varta zu stabilisieren. “Vor diesem Hintergrund hat Porsche zusammen mit weiteren Partnern nun auch die Bereitschaft bekundet, sich an der geplanten finanziellen Neuaufstellung der Varta AG zu beteiligen», hiess es vom Sportwagenbauer.
(Bloomberg)
1 Kommentar
Das sind sehr gute Nachrichten, dass sich die Eigentümer mit den Gläubigern einigen konnten!
Die Firma Varta ist gerettet!
Alle Arbeitsplätze können erhalten bleiben!
So muss es sein in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten!