Dies seien die bislang umfangreichsten Massnahmen gegen Sanktions-Verstösse in Drittländern, sagte ein hochrangiger Mitarbeiter des US-Aussenministeriums der Nachrichtenagentur Reuters. Betroffen seien unter anderem China, Indien, die Vereinigten Arabischen Emirate, die Türkei, Thailand, Malaysia und die Schweiz. Seit Beginn der Invasion der Ukraine haben westliche Staaten Russland mit Sanktionen belegt. Dadurch sollten etwa bestimmte Waren nicht mehr nach Russland geliefert werden.
«Die Vereinigten Staaten und unsere Verbündeten werden weiterhin weltweit entschlossen handeln, um den Fluss kritischer Werkzeuge und Technologien zu stoppen», erklärte der stellvertretende US-Finanzminister Wally Adeyemo. Im US-Aussenministerium hiess es, die Ausfuhr solcher Güter aus Indien nach Russland habe zugenommen. Das indische Unternehmen Futrevo gehört zu den vom Aussenministerium ins Visier genommenen Firmen, die beschuldigt werden, wichtige Teile an den Hersteller von russischen Orlan-Drohnen zu liefern.
Ein weiterer hochrangiger Mitarbeiter des Aussenministeriums sagte Reuters, dass über 70 Prozent der technisch anspruchsvollen Produkte, die auch militärisch genutzt werden könnten, von China geliefert würden. Die Importe beliefen sich seit Beginn des Krieges auf schätzungsweise 22 Milliarden Dollar.
In Finnland ordnete ein Gericht die Beschlagnahme von Vermögenswerten im Wert von 4,25 Milliarden Dollar an, die Russland in Finnland gehören. Die Richter folgten einem Antrag des ukrainischen Staatsunternehmens Naftogaz. Russland bestellte daraufhin am Mittwoch den finnischen Botschafter in Moskau ein, um gegen das Urteil zu protestieren und mit Vergeltungsmassnahmen zu drohen. Nach Angaben des russischen Aussenministeriums wurden unter anderem 45 Immobilien in Finnland konfisziert.
(Reuters)