Die Massnahme trifft auch den grössten Chiphersteller des Landes, Semiconductor Manufacturing International (SMIC), sagte Handelsminister Wilbur Ross am Freitag in einem Fernsehinterview. Damit bestätigte er entsprechende Insiderberichte von Reuters.

Der Schritt gilt als weitere Massnahme des scheidenden US-Präsidenten Donald Trump, um seine harte Handelspolitik gegenüber China vor dem Amtsantritt seines demokratischen Herausforderers Joe Biden im Januar zu zementieren. Ross sprach im TV-Sender Fox von 77 weiteren Firmen und Tochterfirmen, die sogenannte "Entity List" wächst damit auf mehr als 275 Unternehmen an.

China kritisiert hartes Vorgehen

Das chinesische Aussenministerium rief die USA dazu auf, das "unberechtigte" harte Vorgehen gegen chinesische Unternehmen zu beenden. Die US-Regierung setzt die schwarze Liste häufig ein, um chinesische Industrien zu treffen. Für besonders viele Schlagzeilen hatten die Massnahmen gegen die Netzwerkanbieter Huawei und ZTE wegen Sanktionsverstössen und gegen den Überwachungskamera-Anbieter HikVision wegen Unterdrückung der uigurischen Minderheit gesorgt. SMIC fertigt auch für Huawei.

Anfang Dezember war SMIC wegen mutmasslicher Verbindungen zum chinesischen Militär bereits auf eine Schwarze Liste gesetzt worden, die es US-Investoren ab November 2021 untersagt, Wertpapiere von den dort aufgeführten Firmen zu kaufen. Wer wiederum auf der Schwarzen Liste des Handelsministeriums steht, benötigt spezielle Lizenzen, um von US-Zulieferern Produkte erhalten zu können. SMIC ist dabei stark von den USA abhängig. Handelsminister Ross begründete den Schritt nun auch damit, SMIC von "moderner US-Technologie" fernhalten zu wollen. SMIC war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

(Reuters)