In der kommenden Woche haben mehrere Themen das Potenzial, die Aktienmärkte zu bremsen. Dazu zählen insbesondere die ungewisse Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump, der weitere Zinskurs der grossen Notenbanken wie auch die Folgen für die transatlantischen Beziehungen, wenn Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin einen Friedensvertrag im Ukraine-Krieg aushandeln sollte.

CMC-Markets-Analyst Jochen Stanzl prognostiziert, die Anleger könnten nun in eine Phase übergehen, «in der nicht mehr ausschliesslich auf optimistische Nachrichten gesetzt wird, sondern vermehrt kritische Fragen aufkommen». Ein damit verbundenes Abflauen würde auf einen seit Längerem anhaltenden Anstieg der Börse folgen.

In der abgelaufenen Woche resultierte für den SMI ein Plus von 0,5 Prozent. Der Dow dagegen verlor 2,5 Prozent, der S&P 500 1,7 Prozent und der Nasdaq 100 2,3 Prozent.

In den USA wird sich die Aufmerksamkeit in puncto Konjunktur am Dienstag auf das Konsumentnvertrauen im Februar, die vorläufigen Auftragseingangszahlen für langlebige Wirtschaftsgüter im Januar sowie die zweite Schätzung des Bruttoinlandsproduktes im vierten Quartal 2024 (beides Donnerstag) konzentrieren.

Mit Spannung wird insbesondere die Prognose von Nvidia, dem Weltmarktführer für KI-Prozessoren, erwartet. Da der chinesische ChatGPT-Rivale DeepSeek mit deutlich weniger Rechenpower auskommt als die westliche Konkurrenz, bezweifeln viele Anleger, dass die weltweit geplanten neuen Rechenzentren alle notwendig sind. Für das abgelaufene Quartal hatte Nvidia einen Umsatz von 36,75 bis 38,25 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt.

Swiss Re, Holcim und Nvidia im Fokus

Am Dienstag informiert der Augenheilkundespezialist Alcon über das Ergebnis 2024. Am Donnerstag folgt Swiss Re mit dem Jahresergebnis 2024, und am Freitag stellt Holcim die Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr vor.

Daneben liefern mehrere Schweizer Unternehmen aus der zweiten Reihe Geschäftszahlen, zum Beispiel BelimoDormakaba, Georg FischerClariant und Sunrise. Bei Idorsia steht am Dienstag die Anleihe-Gläubigerversammlung auf dem Programm.

Konjunkturdaten für die Eurozone und die USA

Darüber hinaus stehen Konjunkturdaten für wichtige Volkswirtschaften auf der Agenda. Für die Eurozone werden am Montag die finalen Inflationszahlen erscheinen. Sie sind für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) relevant.

Zuletzt hatte EZB-Direktorin Isabel Schnabel die Märkte mit ihrer Forderung aufgeschreckt, eine Debatte darüber zu beginnen, wann die Notenbank ihren Zinssenkungskurs pausieren oder stoppen sollte. Die EZB war im Juni 2024 angesichts einer nachlassenden Inflation auf einen Lockerungskurs umgeschwenkt und hat seitdem fünfmal die Zinsen gesenkt.

(cash/Reuters)