Das neue Flugzeug soll den Kampfjet F-22 Raptor von Lockheed Martin ablösen und im Gefecht an der Seite von unbemannten Drohnen operieren. Der neue Jet werde F-47 heissen, sagte Trump, der 47. Präsident der Vereinigten Staaten. «Wir haben eine Menge bestellt», sagte er am Freitag im Oval Office des Weissen Hauses vor Reportern. «Den Preis können wir Ihnen nicht sagen.»

Allein der Entwicklungsauftrag für Konstruktion und Fertigung hat nach früheren Angaben einen Wert von gut 20 Milliarden Dollar. Über die jahrzehntelange Vertragslaufzeit kann Boeing mit Erlösen im dreistelligen Milliardenbereich rechnen. Lockheed hatte sich auch um den Auftrag beworben.

Auch Verkäufe ins Ausland seien eine Option, sagte Trump. «Unsere Verbündeten rufen dauernd an.» In Europa gibt es allerdings zurzeit Bedenken gegen die Beschaffung von US-Kampfjets. Zuletzt war eine Debatte über den Tarnkappenjet F-35 von Lockheed aufgekommen, da dieser angeblich von den USA aus kontrolliert und womöglich sogar aus der Ferne lahmgelegt werden könne. Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson hält den Kauf von US-Waffen zwar nicht für ein Sicherheitsrisiko. Es könnte aber gut für Europa sein, etwas weniger abhängig von amerikanischen Rüstungsgütern zu sein, sagte er am Donnerstag.

Für Boeing ist der grosse Rüstungsauftrag die erste gute Nachricht seit Längerem. Die Zivilsparte des Konzerns ist nach zwei tödlichen Abstürzen in den Jahren 2018 und 2019 und einem schweren Zwischenfall 2024 in eine schwere Krise geraten. In der Militärsparte kämpft das Unternehmen unter anderem mit Kostenüberschreitungen bei Tankflugzeugen und Verzögerungen bei der neuen Präsidentenmaschine Air Force One.

Die Aktien von Boeing avancierten am Freitag um mehr als 3 Prozent, während die Lockheed-Titel um fast 5,8 Prozent einbrachen.

(Reuters)