Seit Jahren bewegt sich der Kurs der Julius Bär-Titel grob zwischen 45 und 65 Franken. Immer wenn, die Aktie des Vermögensverwalters einen Befreiungsschlag versuchten, folgte ein Rückschlag.

Diesen Befreiungsschlag sieht Goldman Sachs nun kommen. Die US-Investmentbank nimmt die Bewertung für Julius Bär mit «Buy» und einem Kursziel von 77 Franken wieder auf. Das würde den höchsten Kursstand seit mindestens 2009 bedeuten. Am Donnerstag notiert die Aktie 0,6 Prozent höher bei 61,14 Franken.

Der zuständige Analyst traut der Bank zu, die verwalteten Vermögen jährlich im mittleren bis hohen einstelligen Bereich zu steigern. Dieser Ausblick impliziere insbesondere ein etwas herausforderndes Geschäftsjahr 2025, da die Kosteneffizienz und die wiederkehrenden Margen derzeit unter den Zielen lägen.

Mit Blick auf das Geschäftsjahr 2026 erwartet der Analyst jedoch weitere Fortschritte bei den Kostensenkungsinitiativen, stabile bis steigende Margen und eine Erholung des Nettoneugeldzuflusses, um ein deutliches Wachstum des Gewinns vor Steuern und des Gewinns je Aktie nach Wiederaufnahme der Aktienrückkäufe zu erzielen, so der Analyst. 

Auch Barclays schätzte in einer Analyse von Anfangs Februar, dass die im aktuellen Aktienkurs bereits negative Entwicklungen eingepreist seien und erwartete, dass sich die Aktie überdurchschnittlich entwickeln werde. Barclays stuft die Titel mit «Overweight» ein. 

Bei Bär soll Noel Quinn, der ehemalige CEO der HSBC, Romeo Lacher als Verwaltungsratspräsident bei Julius Bär beerben, wie in der letzten Woche bekannt wurde. Lacher gilt als mitverantwortlich für das Signa-Debakel der Bank.

Zuvor hob Bär einer monatelangen Suche Stefan Bollinger als CEO auf den Schild. Der Ex-Goldman-Sachs-Manager trat seine neue Aufgabe im Januar an. Der Schweizer will seine Strategie sowie neue mittelfristige Ziele am 3. Juni vorlegen.

(AWP/cash)