Im Dezember stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,5 Prozent, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Im November hatte die Rate noch bei 7,1 Prozent gelegen. Ökonomen hatten diese Entwicklung im Schnitt erwartet. Es ist der sechste Rückgang der Inflationsrate in Folge.

Die Kerninflation - ohne die volatilen Energie- und Lebensmittelpreise - fiel von 6,0 auf 5,7 Prozent. Auch dies war erwartet worden.

Eine positive Überraschung für die Märkte, das heisst eine tiefere Inflationszahl und damit weniger Zwang für die US-Notenbank zum Handeln an der Zinsfront, ist somit ausgeblieben. Die Aktienmärkte reagieren zuerst mit Abgaben auf die Zahlen, die sie dann aber wieder wettmachen. Derzeit notiert der SMI nur leicht unter dem Stand wie vor der Veröffentlchung der Daten.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe bleibt niedrig und die Lage am Arbeitsmarkt robust. In der vergangenen Woche sanken die Erstanträge leicht um 1000 auf 205'000, wie das Arbeitsministerium ebenfalls mitteilte. Das ist der niedrigste Wert seit vergangenen September. Analysten hatten im Schnitt mit 215 000 Anträgen gerechnet.

Die wöchentlichen Erstanträge gelten als zeitnaher Indikator für den amerikanischen Arbeitsmarkt. Obwohl jüngste Stimmungsdaten aus der US-Wirtschaft auf eine schwächere konjunkturelle Entwicklung hindeuten, bleibt die Lage auf dem Arbeitsmarkt stabil. Jüngste Daten zeigten einen weiter kräftigen Anstieg bei der Zahl neuer Stellen.

Die US-Notenbank Fed berücksichtigt die Lage auf dem Arbeitsmarkt stark in ihrer Geldpolitik. Sie versucht seit geraumer Zeit die hohe Inflation mit deutlichen Zinserhöhungen in den Griff zu bekommen. Im Dezember hatte sie das Tempo der Zinserhöhungen aber gesenkt, um die Wirtschaft nicht zu stark zu belasten

(cash/Reuters)