Die Importe übertrafen die Exporte wertmässig um 918,4 Milliarden Dollar, wie das US-Handelsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. 2023 lag das Minus noch bei knapp 785 Milliarden Dollar und damit rund 17 Prozent niedriger.
Der neue US-Präsident Donald Trump hat wegen des hohen Fehlbetrags Zölle von zehn Prozent für Importe aus China verhängt. Die zunächst ebenfalls angekündigten Zölle von 25 Prozent auf Waren aus Mexiko und Kanada wurden zunächst für einen Monat ausgesetzt. Dem Weissen Haus zufolge sollen die Massnahmen die drei Länder auch dazu bringen, «ihre Versprechen einzuhalten, die illegale Einwanderung zu stoppen und den Zustrom des giftigen Fentanyls und anderer Drogen in unser Land zu unterbinden».
Allein im Dezember weitete sich das Defizit auf 98,4 Milliarden Dollar aus. Im November lag es noch bei 78,9 Milliarden Dollar. Die Einfuhren stiegen dabei um 3,5 Prozent auf den Rekordwert von fast 365 Milliarden Dollar, während die Ausfuhren um 2,6 Prozent auf 266,5 Milliarden Dollar fielen. Viele Importeure haben Waren vorab bestellt, um den angedrohten Zollerhöhungen zu entgehen.
(Reuters)
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Der wahre Grund für das hohe Handelsbilanzdefizit ist ein simpler: Weil die USA das exorbitante Privileg der globalen Leitwährung haben, können sie es sich leisten, jahrezehntelang mehr zu konsumieren, als sie sparen. Der Dollar bleibt stark, obwohl die Ausländer den amerikanischen Konsum finanzieren. In jedem anderen Land käme die Währung längerfristig unter Druck, denn das Aussenhandelsdefizit muss kompensiert werden durch Kapitalimporte, im Gegensatz zur Handelsbilanz muss die Zahlungsbilanz zwischen zwei Ländern ausgeglichen sein. Ausländer müssen also Willens sein, das Aussenhandelsdefizit der USA zu übernehmen. So finanzieren die Überschussländer die Defizite, indem sie amerikanische Staatsanleihen oder andere Vermögenswerte in den USA kaufen. Sie tun dies freiwillig, weil der Dollar unangefochten die globale Leitwährung ist. Die Amerikaner würden gewaltig auf die Welt kommen, wenn der Dollar nicht mehr ihre eigene Konsumausgabe abdecken würde.
Das mag ein Grund sein, aber wenn die US Güter und Dienstleistungen international wettbewerbsfähig wären, dann ergäbe dies auch ein anderes Bild.