«Wir können nur sagen, dass es eine zivilrechtliche Untersuchung durch das Department of Justice gegeben und SAP von Anfang an kooperiert hat», teilte der Walldorfer Softwarekonzern per E-Mail am Mittwoch mit. Von strafrechtlichen Ermittlungen sei SAP aber nichts bekannt. Zuvor hatte SAP-Finanzvorstand Dominik Asam dem Nachrichtensender «CNBC» erklärte, er sei sich derzeit keiner strafrechtlichen Ermittlungen gegen SAP bewusst.
Wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» unter Berufung auf in Baltimore eingereichte Bundesgerichtsakten berichtete, untersuchten Anwälte des US-Justizministeriums (DOJ) seit mindestens 2022, ob SAP illegal mit dem Anbieter von IT-Lösungen Carahsoft zusammengearbeitet habe, um Preise für Verkäufe an das US-Militär und andere Regierungsstellen festzulegen.
US-Bundesbeamte hätten die Büros von Carahsoft im Grossraum Washington durchsucht, hiess es zudem. Ein Carahsoft-Vertreter erklärte gemäss dem Bloomberg-Bericht, die Untersuchung beziehe sich auf ein Unternehmen, mit dem Carahsoft in der Vergangenheit Geschäfte gemacht habe. Carahsoft und das DOJ waren für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.
SAP hatte bereits Auseinandersetzungen mit dem US-Justizministerium, und erklärte sich Anfang des Jahres bereit, etwa 222 Millionen Dollar zur Beilegung von Ermittlungen wegen Bestechungen in sieben Ländern beizulegen.
Bei den Anlegern kamen die Nachrichten nicht gut an: Die im Dax gehandelte SAP-Aktie gab um knapp vier Prozent nach.
(Reuters)