Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Donnerstag 0,1 Prozent höher auf 39.807 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 0,1 Prozent auf 16.379 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,1 Prozent auf 5254 Punkte zu.

Die jüngsten US-Inflationsdaten zeigten laut Fed-Direktor Christopher Waller, dass es umsichtig wäre, die Zinsen möglicherweise doch länger hoch zu halten. «Damit schliesst er sich dem Präsidenten der Fed von Atlanta an. Raphael Bostic zeigte vergangene Woche ebenfalls eine entschlossene Haltung und sagte, dass er nur von einer Zinssenkung in diesem Jahr ausgeht», schrieben die Experten der Pariser Grossbank Societe Generale.

Fed-Chef Jerome Powell hatte bei der jüngsten Sitzung der US-Währungshüter drei Zinssenkungen im laufenden Jahr in Aussicht gestellt. «Damit wird die Fed Schwierigkeiten haben, sich über eine Lockerung der Geldpolitik im Juni zu einigen, wenn die nächsten drei Inflationsberichte keine positiven Überraschungen bringen.»

Daher warten die Investoren auf die am Karfreitag zur Veröffentlichung anstehenden Daten zu den privaten Konsumausgaben in den USA, die das bevorzugte Inflationsmass der Fed sind. «Der PCE-Bericht wird zeigen, ob die bisherigen Enttäuschungen nur zeitweilige Rückschläge oder ein Zeichen waren, dass der Kampf gegen die hohe Teuerungsrate doch länger und schwieriger sein wird», sagte Chris Zaccarelli, Chefanleger bei Independent Advisor Alliance.

Die Rally beim Goldpreis ging indes weiter. Das gelbe Metall verteuerte sich um bis zu 1,4 Prozent auf 2225,09 Dollar je Feinunze und verzeichnet damit einen neuen Höchststand. Mit einem Plus von mehr als acht Prozent seit Anfang März steuert es auf den grössten Monatsgewinn seit einem Jahr zu. «Die Aussicht auf bald sinkende Zinsen macht Gold für viele wieder attraktiv», kommentiert Thomas Altmann, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter QC Partners. Bei hohen Leitzinsen investieren Marktteilnehmer eher in sichere, aber verzinste Anlagen, anstatt Gold zu kaufen, worauf es keine Zinsen gibt. Andere Experten verwiesen auf Sorgen über die anhaltend unruhige geopolitische Lage, die die Investoren zum Einstieg bei als «sichere Häfen» geltenden Anlagen ermutigten.

Bei den Einzelwerten liess ein positiver Analystenkommentar die Anleger bei Estee Lauder zugreifen. Die Titel des US-Kosmetikkonzerns kletterten um gut sechs Prozent auf 154,15 Dollar. Die Experten der Bank of America haben sie auf «Buy» nach zuvor «Neutral» gesetzt. Auch das Kursziel wurde auf 170 von 160 Dollar angehoben. Der aktuelle Fokus des Unternehmens auf Einsparungen und Innovationen zeuge von einem Bemühen, sich an die schwindende Nachfrage in China anzupassen.

Gefragt waren auch Take-Two Interactive. Die Aktien des Entwicklers der beliebten Videospiel-Reihe Grand Theft Auto (GTA) bauten ihre ursprünglichen Verluste wieder ab und gewannen 1,1 Prozent. Take-Two will eine Tochtergesellschaft des schwedischen Rivalen Embracer für 460 Millionen Euro kaufen. Gearbox Entertainment ist unter anderem für das Ego-Shooter-Spiel «Borderlands» bekannt.

(Reuters)