Der US-Arbeitsmarkt zeigt sich kurz vor dem Wechsel im Präsidentenamt von Joe Biden zu Donald Trump in unerwartet guter Form. Im Dezember kamen 256'000 neue Jobs ausserhalb der Landwirtschaft hinzu, wie aus dem am Freitag veröffentlichten Bericht der Regierung hervorgeht.
Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Zuwachs von 160'000 gerechnet, nach revidiert 212'000 (ursprünglich: 227'000) im November. Die Arbeitslosenquote sank von 4,2 auf 4,1 Prozent.
«Der Arbeitsmarkt ist in einer guten Verfassung», kommentierte Ökonom Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) die Entwicklung. Schon ein Stellenzuwachs von rund 100.000 im Monat gilt als ausreichend, um die wachsende US-Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter mit Jobs zu versorgen. Die Notenbank, die für stabile Preise sorgen und Vollbeschäftigung fördern soll, achtet sehr stark auf die Jobdaten. Sie hat im September die Zinswende vollzogen und 2024 insgesamt dreimal ihren Leitzins gesenkt. «Die US-Notenbank dürfte sich mit den Zahlen bestärkt sehen, bezüglich Zinssenkungen eine vorsichtige und abwartende Haltung einzunehmen», sagte Ökonom Wortberg.
Der US-Notenbanker Christopher Waller äusserte sich in dieser Woche positiv zu den Aussichten für den Arbeitsmarkt. «Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die US-Wirtschaft auf einer soliden Grundlage steht», sagte er. «Nichts in den Daten oder Prognosen deutet darauf hin, dass sich der Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten dramatisch abschwächen wird.»
In einer ersten Reaktion sinkt der S&P 500 Index vorbörslich um 0,60 Prozent. Die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen steigen um 8 Basispunkte auf 4,78 Prozent. Stark unter Druck gerät der zinssensitive Russell 2000 Index, der 1,5 Prozent nachgibt. Der Nasdaq 100 Index verliert 0,8 Prozent.
(cash/Bloomberg/Reuters)
1 Kommentar
doch jetzt kommt trump und musk .. die wollen keine vollbeschäftigung die wollen tiefere löhne ... da passt vollbeschäftigung nicht, denn das gibt lohndruck nach oben