Vorstandschef Andrea Orcel sagte auf der Hauptversammlung am Donnerstag, UniCredit würde mit einem Wertzuwachs aus seinem Engagement bei dem Frankfurter Geldhaus herauskommen, wenn man sich irgendwann für einen Verkauf entscheiden würde. «Wir hätten noch mehr Geld verdienen können, aber wir haben unsere Position abgesichert, um die Aktionäre zu schützen», fügte er auf die Frage eines Aktionärs hinzu. Bei einem Verkauf käme die Bank auf diese Weise besser davon, was ihr Kapital betreffe.

UniCredit war im September bei der zweitgrössten deutschen börsennotierten Bank eingestiegen, mit Blick auf eine mögliche Übernahme. Die Italiener, denen in Deutschland bereits die HypoVereinsbank (HVB) gehört, halten direkt 9,5 Prozent der Commerzbank-Aktien, könnten aber mit Optionen und anderen Derivaten auf bis zu 28 Prozent kommen.

Zwar hatte UniCredit kürzlich von den Bankenaufsehern der Europäischen Zentralbank grünes Licht für eine Aufstockung auf bis zu 29,99 Prozent erhalten. Orcel spürt aber den Widerstand der Commerzbank-Führung und der Bundesregierung - mit 12 Prozent der grösste Aktionär des Frankfurter Instituts. Bis zu einer Entscheidung, ob es tatsächlich zu einem Zusammenschluss mit der Commerzbank kommt, werde es wohl «deutlich über das Jahr 2025 hinaus» dauern, hatte Orcel gesagt.

Konkreter sind die Pläne für eine Übernahme der Mailänder Regionalbank Banco BPM. Aber auch dazu gab sich Orcel zurückhaltend. «Die Transaktion muss sinnvoll sein - sonst machen wir sie nicht», sagte er den Aktionären. UniCredit könne dann leicht wieder auf einen «sehr positiven Pfad der Eigenständigkeit» zurückkehren.

(Reuters)