Der Industriekonzern Dätwyler hat im Geschäftsjahr 2024 unter der verhaltenen Nachfrage gelitten und weniger Umsatz erzielt. Auch der Gewinn ging zurück, unter anderem wegen Sonderkosten für das im Dezember angekündigte Restrukturierungsprogramm. Die Dividende bleibt indes stabil.
Der Umsatz nahm um 3,8 Prozent auf 1,11 Milliarden Franken ab, wie der Spezialist für Dichtungslösungen am Donnerstag mitteilte. Währungsbereinigt ergab sich ein Minus von 1,4 Prozent.
Von den beiden Bereichen verzeichnete Healthcare Solutions eine Abnahme des Umsatzes um 4,9 Prozent auf 446,0 Millionen Franken und die grössere Division Industrial Solutions ein Minus von 3,4 Prozent auf 664,8 Millionen.
Der operative Gewinn (EBIT) reduzierte sich um rund einen Drittel auf 80,2 Millionen Franken und die entsprechende Marge um 3,3 Prozentpunkte auf 7,2 Prozent. Belastet wurde das Ergebnis unter anderem durch Einmalkosten in der Höhe von 37,9 Millionen Franken für das laufende Restrukturierungsprogramm. Die um diese Kosten bereinigte EBIT-Marge lag bei 10,7 Prozent, und damit wie im Dezember angekündigt leicht über dem Vorjahr.
Unter dem Strich blieb Dätwyler ein Reingewinn von 31,1 Millionen Franken, etwas weniger als die Hälfte des Vorjahres. Die Dividende soll dennoch bei 3,20 Franken je Inhaberaktie und 0,64 Franken je Namenaktie stabil gehalten werden. Dätwyler begründet dies mit dem starken freien Cashflow.
Ziele für Transformationsprogramm bestätigt
Überraschend kommen die Zahlen nicht, nachdem das Unternehmen kurz vor Weihnachten die Prognosen für das Gesamtjahr leicht gesenkt hatte. Gleichzeitig hatte Dätwyler Mitte Dezember ein Restrukturierungsprogramm angekündigt, mit der Begründung einer seit zwei Jahre anhaltenden Marktschwäche. Es soll bis zum Ende dessen Umsetzung 2027 nachhaltige jährliche Ergebnisverbesserungen von rund 24 Millionen Franken bringen, was mit der aktuellen Mitteilung bestätigt wird.
Das Transformationsprogramm «ForwardNow» soll insgesamt die Wettbewerbsfähigkeit stärken. Über den Zeitraum bis 2027 werden Massnahmen in vier Feldern ergriffen. So will der Konzern das Produktionsnetzwerk straffen, die Vertriebsorganisation auf rentablere Marktsegmente und das Produkteportfolio auf hochwertige Produkte mit soliden Margen ausrichten sowie Synergien durch eine schrittweise Anpassung der Organisationsstruktur und die Einführung einer einheitlichen Prozesswelt und unternehmensweiter Standards schaffen.
Während des dreijährigen Programmzeitraums rechnet die Konzernspitze mit kumulierten Ergebnisverbesserungen von rund 52 Millionen Franken.
«Auf die prognostizierte Erholung unserer Märkte sind wir gut vorbereitet», lässt sich in der Mitteilung CEO Volker Cwielong mit Blick nach vorne zitieren. Insgesamt erwartet das Unternehmen für die kommende Zeit eine «kontinuierliche Steigerung von Umsatz und Profitabilität» sowie für 2025 insgesamt eine schrittweise Verbesserung des Marktumfelds.
Weiter gibt das Unternehmen eine Änderung in der Geschäftsleitung bekannt. Michael Höller wurde per 1. Februar 2025 zum Leiter der Geschäftseinheit Industrial Solutions ernannt. Bisher leitete CEO Cwielong diese Division in Personalunion direkt.
(AWP)