Die Wirtschaft im Euroraum ist einer Umfrage zufolge im März den dritten Monat in Folge etwas gewachsen. Der Einkaufsmanagerindex für März kletterte auf 50,4 Punkte nach 50,2 Zählern im Februar, wie der Finanzdienstleister S&P Global am Montag zu seiner monatlichen Unternehmensumfrage mitteilte. Insgesamt ging es jedoch erneut nur in Trippelschritten aufwärts, auch wenn der Index immerhin den höchsten Wert seit August 2024 erreichte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten einen stärkeren Anstieg auf 50,8 Punkte erwartet. Die Wachstumsschwelle liegt bei 50 Zählern.

Gestiegen sind im März sowohl die Industrieproduktion als auch die Geschäftstätigkeit im Servicesektor. Die Industrieproduktion wurde erstmals seit zwei Jahren und so stark hochgefahren wie seit Mai 2022 nicht mehr. Das S&P-Barometer für die Industrie kletterte auf 48,7 (Februar: 47,6) Zähler und damit auf ein 26-Monatshoch. «Pünktlich zum Frühlingsbeginn können wir vielleicht die ersten grünen Triebe in der Industrie sehen», sagte Chefvolkswirt Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank (HCOB), der Sponsorin der Umfrage. «Zwar handelt es sich nur um einen einzigen Monatswert, aber es ist dennoch bemerkenswert, dass die Hersteller ihre Produktion zum ersten Mal seit März 2023 ausgeweitet haben.»

Bei den Dienstleistern fiel das vierte Geschäftswachstum in Folge mit einem Barometerwert von 50,4 Punkten allerdings schwächer aus als in den zurückliegenden drei Monaten. «Die Preisentwicklung im Dienstleistungssektor, die von der EZB sehr genau beobachtet wird, wird von den Tauben unter den Währungshütern positiv aufgenommen worden sein», sagte der HCOB-Chefökonom. Kosten und Verkaufspreise stiegen im Vergleich zu den vergangenen Monaten deutlich langsamer.

Die Volkswirte der Europäischen Zentralbank (EZB), die eine Inflationsrate von zwei Prozent anstrebt, rechnen in ihrer Anfang des Monats aktualisierten Prognose für dieses Jahr mit einer Teuerungsrate von 2,3 (Dezember: 2,1) Prozent. Ihre Wachstumsschätzung hat die EZB jüngst auf 0,9 Prozent für 2025 gesenkt. Im Dezember war sie noch von 1,1 Prozent ausgegangen. Die Revision ist teilweise auf eine hohe Unsicherheit hinsichtlich der Handelspolitik zurückzuführen, die durch die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump erzeugt wurde.

(Reuters)