Die Inflation ist zwar rückläufig und es mehren sich optimistischere Prognosen zur Konjunkturentwicklung. Doch die Unternehmensgewinne für das vergangene Jahr respektive das vierte Quartal 2022 bieten bisher wenig Erfreuliches. Vielmehr dominieren Gewinnwarnungen.
Dabei sind die Konsenserwartungen bereits stark gesunken: "2022 erlebten wir einen Reset bei den Erwartungen an die Bewertungen. Zurzeit findet ein Reset bei den Erwartungen an die Gewinne statt", sagte Mathieu Racheter, Leiter Aktien-Research bei Julius Bär, kürzlich gegenüber cash.ch.
In der Schweiz haben Profitwarnungen beim Halbleiter-Zulieferer VAT und beim Bauausrüster Arbonia, eine verpasste Umsatzerwartung beim Bauchemiekonzern Sika, ein Gewinneinbruch beim Computerzubehörhersteller Logitech sowie ein Rückgang bei den Neugeldern beim Vermögensverwalter Partners Group für Gesprächsstoff an der Börse gesorgt.
Auf die Zahlen-Enttäuschung folgten teilweise auch stark sinkende Kurse: Logitech steht seit den Zahlen 18 Prozent tiefer, bei Arbonia beläuft sich das Kursminus auf 8 Prozent und auch bei Partners Group ist die Reaktion am Freitag deutlich negativ. Sika und VAT haben sich vom Rücksetzer hingegen bereits wieder erholt.
In den kommenden Tagen wird die Bilanzsaison Fahrt aufnehmen. Und trotz der negativen Meldungen von Logitech und Co hat die Schweizer Börse ihren seit Anfang Jahr eingeschlagenen Aufwärtstrend nicht abgebrochen. Der breite Swiss Performance Index (SPI) hat das Juni-Niveau des letzten Jahres wieder erreicht.
cash.ch stellt den Leserinnen und Leser dennoch die Frage, ob die präsentierten Zahlen ein schlechtes Omen für andere Schweizer Unternehmen und die Börse in den kommenden Wochen sind.
(cash)