Damit will die Schweizer Grossbank UBS nach der Übernahme der Credit Suisse die Mittelzuflüsse ankurbeln. Für dreimonatiges Festgeld im Volumen von mindestens 50'000 Franken erhielten Kunden bei der Credit Suisse einen jährlichen Zins von rund 1,8 Prozent, wie zwei mit der Situation vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters sagten. Bei der Zürcher Kantonalbank würden vergleichbare Einlagen ab 100'000 Franken mit 1,34 Prozent verzinst, wie ein Sprecher des Staatsinstituts erklärte. Bei Raiffeisen sind es Firmenangaben zufolge 1,2 Prozent.
«Wie im Markt üblich, kann es spezifisch zugeschnittene Angebote geben, die auch von der Gesamtkundenbeziehung abhängen können», erklärte ein Sprecher der Credit Suisse. Die UBS wollte sich nicht zu den Zinssätzen für dreimonatige Einlagen äussern.
Ein Vertrauensverlust führte gegen Ende des Vorjahres und im ersten Quartal 2023 bei der Credit Suisse zu so hohen Abflüssen von Kundengeldern, so dass die Schweizer Regierung im März eine Notübernahme durch die UBS orchestrierte. Damit wollte sie auch eine Finanzkrise verhindern.
JP Morgan-Analyst Kian Abouhossein bezeichnete in einer Studie vom Montag die Abflüsse aus dem Vermögensverwaltungsgeschäft der Credit Suisse als Hauptrisiko für die UBS. Höhere Einlagenzinsen würden möglicherweise dazu genutzt, die Abflüsse zu begrenzen.
Für die UBS ist es entscheidend, das Geld und das Vertrauen der Kunden in der Schweiz zurückzugewinnen. Das Institut muss auch versuchen, Kunden zu halten, die bei beiden Banken Gelder hatten und nun ihre Risiken streuen wollen. «Es wird nicht einfach sein, die mehr als 200 Milliarden Dollar an Kundengeldern, die die Credit Suisse im vergangenen Jahr verlassen haben, zurückzugewinnen», erklärte Konzernchef Sergio Ermotti Ende August. «Aber es ist eine unserer obersten Prioritäten, so viel wie möglich zurückzugewinnen.»
(Reuters)