Der sich zuspitzende Handelskonflikt mit den USA hat Analysten von der UBS und Vontobel dazu bewogen, ihre Kursziele für den Halbleiter-Zulieferer VAT und den Sensorenhersteller Inficon zu reduzieren. Zollrisiken belasten den Ausblick für die Halbleiterbranche.

UBS senkt nach einem Aktiensplit von 1 zu 10 das Kursziel für Inficon von 140 auf 130 Franken. Bei VAT reduziert Vontobel das Kursziel von 500 auf 420 Franken. Kurz nach Börsenstart verlieren VAT 2,8 Prozent, während Inficon 1,6 Prozent sinkt.

Genereller Optimismus bleibt

Beide Finanzhäuser bleiben aber trotz der gesenkten Kursziele optimistisch. Sie halten an ihren Kaufempfehlungen für die beiden Technologiewerte fest. Der Sensorenhersteller Inficon dürfte anfänglichen Zollrisiken ausgesetzt sein, schreibt der UBS-Analyst. Um diese zu mildern, werde das Unternehmen aber wohl seine lokale Produktion erhöhen. Darüber hinaus verfüge es mit führenden Nischenprodukten über eine gewisse Preismacht. In der Dynamik des Endmarkes sehe er deshalb insgesamt ein höheres Risiko als in direkten Zolleinflüssen. 

Aufgrund der allgemeinen makroökonomischen Risiken passt er die Prognose für das organische Umsatzwachstum 2025 auf -2,6 Prozent von zuvor +3,3 Prozent an. Den Umsatz schätzt er auf 654 Millionen US-Dollar. Seine EPS-Prognosen für die Jahre 2025 bis 2027 reduziert er um 10, 9 beziehungsweise 8 Prozent.

Der Chipindustrie-Zulieferer VAT ist mit einem tieferen Auftragseigang ins Jahr gestartet als erwartet und hat damit die Erwartungen der Analysen verfehlt. Der Vontobel-Experte ist jedoch davon überzeugt, dass die grundlegenden Triebkräfte für die Chipindustrie bestehen bleiben. So erwartet der Experte weiterhin ein organisches Wachstum von über 10 Prozent im laufenden Geschäftsjahr. Seine Schätzungen senkt er dennoch, um den Gegenwind bei den Wechselkursen und die höhere Nachfrageunsicherheit zu berücksichtigen.

Das durchschnittliche Kursziel von VAT liegt knapp 33 Prozent über dem aktuellen Kursniveau. Bei Inficon beträgt das geschätzte Aufwärtspotenzial knapp 47 Prozent. Für VAT sprechen sich fünf Analysten für einen Kauf aus, elf raten zum Halten. Ein Analyst vergibt ein Verkaufsrating. Bei Inficon empfehlen fünf Analysten den Kauf, drei raten zum Halten und zwei sprechen eine Verkaufsempfehlung aus.

(cash/AWP)