Die UBS senkte am Freitag das Kursziel für Roche-Genussscheine auf 290 von 315 Franken und die für die Inhaber-Aktien auf 315 von 355 Franken. Die Einstufung lautet für beide Gattungen weiterhin "Neutral".
Der Ausblick des Pharmakonzerns für 2023 lässtdie Konsensschätzungen für den Gewinn pro Aktie für das Jahr um rund 5 Prozent zu hoch erscheinen, schreibt Analyst der für Roche zuständige Analyst. Bereinigt um den Verlust der Covid-bezogenen Umsätze (-5 Mrd. Franken im Jahr 2023 gegenüber 2022) sei das zugrunde liegende Wachstum im Jahr 2023 anständig, was sich in der Wachstumsdynamik im Jahr 2024 widerspiegeln werde, sobald der Basiseffekt eingepreist sei. Aufgrund einiger anstehender Gegenwinde durch Biosimilars sei dieses Wachstum jedoch nicht ohne Weiteres nachhaltig.
Das liege daran, dass es seiner Ansicht nach in der mittelfristigen Pipeline wenig gäbe, das einen bedeutenden Unterschied machen würde, schreibt der Analyst.
Zwei andere Banken optimistischer für Roche
Eine andere Sicht hat die Berenberg Bank. Berechnungen der zuständigen Analystin zeigen, dass Roche an der Börse momentan nicht mal mehr mit dem Nettobarwert sämtlicher vermarkteten Produkte gehandelt wird. Im Wissen um die reichgefüllte Entwicklungspipeline sei das nicht gerechtfertigt, wie Hector festhält. Sie preist die Genussscheine deshalb wie bis anhin mit einem Kursziel von 350 Franken zum Kauf an.
Auch die Société Générale ist bei Roche optimistisch. Die Bank stufte kürzlich die Valoren von "Hold" auf "Buy" herauf und veranschlagte neuerdings ein 12-Monats-Kursziel von 375 (zuvor 365) Franken.
Auf die bankeigenen Schätzungen abgestützt weise das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von Roche im Vergleich zur Konkurrenz einen so hohen Abschlag wie seit fünf Jahren nicht mehr auf. Zudem begründet die BAnk ihre seine neugewonnene Zuversicht einerseits mit den langjährigen Erfolgen in der Forschung und Entwicklung, andererseits aber auch mit der ab dem nächsten Jahr zu erwartenden Wachstumsbelebung.
Dass die Genussscheine von Roche trotz diesen beiden verteidigenden Wortmeldungen aus der Analystengemeinde nicht in Fahrt kommen, dürfte daran liegen, dass die defensiven Attribute der Pharmawerte momentan schlichtweg nicht gefragt sind, schreib der cash Insider kürzlich. Das könnte sich spätestens dann ändern, wenn sich entweder die Konjunktur- oder die Zinshoffnungen als übertrieben optimistisch erweisen.
(cash)
1 Kommentar
Roche ist ausgebomt, ansonsten wären die täglichen Kursschwankungen bedeutend grösser!