Unter dem Strich verdiente die grösste Schweizer Bank im Sommerquartal 2022 1,73 Milliarden US-Dollar, wie aus einer Mitteilung vom Dienstag hervorgeht. Dies sind knapp ein Viertel weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der Reingewinn für die letzten drei Monate ist aber höher als die Analystenschätzungen. Experten hatten mit einem Gewinn von 1,53 Milliarden Dollar gerechnet. 

Vor Steuern erzielte die UBS einen Gewinn von 2,32 Milliarden Dollar, was einem Rückgang von knapp 20 Prozent entspricht.

Der Einbruch der Finanzmärkte drückte die an die verwalteten Vermögen gekoppelten Gebühreneinnahmen. Zudem schmälerte die Verunsicherung der Kunden die Handelserlöse. Dagegen spülten die Zinserhöhungen von einer Reihe von Notenbanken der Bank mehr Geld in die Kasse. 

Die Bank spricht in der Mitteilung von einem "guten Ergebnis in einem schwierigen Umfeld". Die Kunden machten sich allerdings nach wie vor Sorgen über die anhaltend hohe Inflation, die gestiegenen Energiepreise, den Krieg in der Ukraine und die Nachwirkungen der Pandemie, wie sich CEO Ralph Hamers in der Mitteilung zitieren lässt.

Die Erträge in den Monaten Juli bis September gingen im Vergleich zum Vorjahr denn auch um knapp 10 Prozent zurück und erreichten 8,24 Milliarden Dollar. Bei ebenfalls etwas tieferen Kosten (-6 Prozent) verschlechterte sich das Verhältnis von Kosten zu Erträgen - die für Banken wichtige Cost/Income-Ratio - auf 71,8 Prozent. Damit lag die Bank aber immer noch gut im selbst gesteckten Zielband von 70 bis 73 Prozent.

Alle Sparten mussten im von Unsicherheit geprägten Umfeld einen Ertragsrückgang hinnehmen, wobei dieser in der Kernsparte der globalen Vermögensverwaltung (-4 Prozent) und im Schweizer Geschäft (-2 Prozent) jedoch sehr gering war. Das Investment Banking (-47 Prozent) und das Asset Management (-34 Prozent) litten hingegen stark unter den schwierigen Bedingungen.

Neue Vermögen zugeflossen

Die verwalteten Vermögen nahmen wegen der fast weltweiten Rückschlägen an den Finanzmärkten weiter ab. Insgesamt verwaltete die Bank per Ende September noch 3706 Milliarden Dollar - gut 200 Milliarden weniger als Ende Juni. Neue Gelder konnte die UBS trotz der allgemeinen Zurückhaltung an den Finanzmärkten hingegen weiter akquirieren.

Im Kerngeschäft, in der globalen Vermögensverwaltung (Global Wealth Management), zog die UBS netto 17,1 Milliarden Dollar sogenannter gebührengenerierender Vermögen an. Auch im Asset Management gab es Neugeldzuflüsse von netto 17,9 Milliarden.

In Bezug auf den weiteren Jahresverlauf bleibt CEO Hamers wie üblich wenig konkret. Er gibt sich aber zuversichtlich, dass die UBS weiterhin "attraktive und nachhaltige Renditen" erzielen kann. Mit Blick auf das Risikomanagement und die Kosteneffizienz werde man dabei auch im vierten Quartal "diszipliniert" bleiben, sagte er.

Im Gesamtjahr 2022 will die Bank zudem Aktienrückkäufe über 5,5 Milliarden tätigen, wobei gemäss den Angaben aktuell bereits eigene Aktien für über 5 Milliarden erworben wurden.

(AWP/Reuters/cash)