Die UBS sagt neu voraus, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihren Leitzins im Juni bei 1,5 Prozent belassen und erst im September um weitere 0,25 Prozent senken wird. Damit revidiert die Grossbank ihre bisherige Prognose, in der sie von je einer Zinssenkung um 0,25 Prozent im Juni und im September ausgegangen war.

Ein Argument für einen Zinsschritt nach unten im Juni sei mittlerweile weggefallen, schreibt die UBS in einer Publikation vom Montag. Anders als bis anhin sei es unwahrscheinlich, dass die Fed ihren Leitzins vor September senken wird. Zudem habe sich die Europäische Zentralbank nur vage über ihren künftigen Lockerungsprozess geäussert, nachdem sie vergangene Woche eine Senkung ihres Leitzinsens beschlossen hatte.

Allerdings ist die UBS nach wie vor überzeugt, dass die SNB ihren Leitzins letzten Endes auf ein Prozent senken wird. Der Zeitpunkt könnte sich jedoch bis in das erste Quartal 2025 verschieben. Die Grossbank-Ökonomen begründen diese neue Prognose mit der Inflation: Ein Rückgang der Teuerungsrate auf ein Prozent sei im Jahr 2024 unwahrscheinlich und werde erst 2025 eintreten. Dann werde die Inflation im Jahresdurchschnitt ein Prozent betragen, womit ein Leitzins von einem Prozent mit einer neutralen geldpolitischen Haltung vereinbar sei.

In der kürzeren Frist und aufgrund der Erwartung, dass die Inflation im Sommer zurückgeht, sei eine Zinssenkung auf 1,25 Prozent im September allerdings wahrscheinlich. «Wir ändern unser Ziel für die Leitzinsen im Jahr 2025 nicht, reduzieren jedoch das prognostizierte Lockerungstempo», schliessen die Ökonomen der UBS.

Händler hatten zuletzt ihre Wetten auf eine Zinssenkung der SNB im Juni kontinuierlich zurückgezogen.