Analysten um Kian Abouhossein haben am Dienstag ihre Prognosen für die Deutsche Bank "hauptsächlich aufgrund niedrigerer Handelserlöse" gesenkt, da die europäischen Kreditinstitute ein schwächeres erstes Quartal vorweisen dürften als ihre US-amerikanischen Kollegen, schrieben die Analysten in einer Mitteilung. "Wir bevorzugen Investmentbanken mit der Fähigkeit, in einem schwierigen Umfeld Kostenflexibilität zu zeigen", schrieben sie.

Der Januar war ein schrecklicher Monat für den Handel, indes war der Februar besser, verlautete aus unterrichteten Kreisen. Die Deutsche Bank hat im März in ihrem Geschäftsbericht darauf hingewiesen, dass die Rahmenbedingungen in dem Geschäftsfeld weiterhin schwierig sind. Sergio Ermotti, CEO der UBS, beschrieb das erste Quartal als eines der schwierigsten seit Jahren und die französische Société Générale SA kündigte Stellenstreichungen nach dem Einbruch an.

"Während das Management bei Variablen, die es steuern kann, liefert, beispielsweise Kosten, Kapital und Bilanz/Liquidität, bleibt das Ertragsumfeld herausfordernd", schrieben die Analysten. "Die grosse Frage betrifft die CIB-Erträge, bei denen nicht klar ist, ob es beim Franchise eine Trendwende gibt."

JPMorgan senkte die Schätzung des bereinigten Gewinns je Aktie der Deutschen Bank für das Quartal um 7 Prozent, die grösste Abwärts-Korrektur bei den acht Kreditinstituten. Die durchschnittliche Reduzierung betrug 3 Prozent. Die UBS  blieb als einzige unverändert. Goldman Sachs führte die Gruppe an, UBS belegte den zweiten Platz.

Ertragsrückgang

Die Erträge der Deutschen Bank aus dem Handel mit Wertpapieren sind in sieben aufeinander folgenden Quartalen gesunken, und der Bereich ist ein Schwerpunkt in den Gesprächen des Kreditinstituts mit dem Konkurrenten Commerzbank AG über eine mögliche Fusion. Ein Grund, warum die Deutsche Bank eine Fusion anstrebe, sei, die grosse Abhängigkeit vom volatilen Handelsgeschäft zu reduzieren, berichteten mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Die von der Bank erstellte aktuelle Konsensschätzung für das erste Quartal geht von einem Rückgang der Handelserlöse um 18,6 Prozent aus. Die Bank wird am 26. April die Ergebnisse des ersten Quartals bekannt geben. Das erste Quartal ist bei den Handelserträgen traditionell das stärkste für die Bank.

Die Erträge des zweiten Quartals werden „entscheidend sein, um die Jahres-Performance zu bewahren“, schrieben die Analysten von JPMorgan in ihrer Mitteilung.

(Bloomberg)