Der Swiss Market Index (SMI) konnte zuletzt Boden gutmachen. Am letzten Freitag stieg das Börsenbarometer zeitweise auf über 11'200 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit Anfang Juni. Kursverluste beim Schwergewicht Roche verhinderten allerdings, dass der SMI sogar noch weiter nach oben klettern konnte.
In den Handelsräumen der UBS traut man dieser Erholung allerdings nicht über den Weg. Der im Mandat für die Grossbank tätige Charttechniker wähnt den SMI in der Region von 11'200 Punkten vor unüberwindbaren Hürden, wie er schreibt.
Der Experte traut dem Börsenbarometer in den kommenden Tagen zwar ein kurzfristiges Überschiessen bis auf 11'460 Punkte zu. Spätestens dort sollte die Erholung dann aber ein jähes Ende finden und der bisherige Abwärtstrend wieder an Kraft gewinnen. Seines Erachtens hat der SMI zuletzt jedenfalls an Schwung verloren, was auch die Momentum-Indikatoren bestätigen würden.
UBS-Experte steht nicht alleine da
Darf man dem UBS-Charttechniker Glauben schenken, dann steht dem SMI noch vor Ende September ein schmerzhafter Rücksetzer bevor. Dieser dürfte das Börsenbarometer in die Nähe des Juni-Tiefs abtauchen lassen. Dieses liegt bei etwas weniger als 10'350 Punkten.
Diese Prognose sorgt in den Handelsräumen hiesiger Banken deshalb für Gesprächsstoff, weil derselbe Experte den SMI-Rücksetzer vom Juni rechtzeitig voraussagte. Damals veranschlagte er ein Ziel von 10'400 Punkten, wobei dieses sogar noch um 50 Punkte unterschritten wurde.
Andere Charttechniker sehen den SMI zwischen 11'200 und 11'500 Punkten ebenfalls in stärkere Widerstände hineinlaufen, darunter jene der Genfer Privatbank Pictet & Cie. Auch für den Autor der Publikation "Global Chart Outlook" kann der SMI dem längerfristigen Abwärtstrend erst mit einem Anstieg auf über 12'000 Punkten ein Ende bereiten. Bis dahin lautet sein mittel- und langfristiges Anlageurteil "Down".
Ganz so pessimistisch wie sein Berufskollege bei der UBS ist der Autor dann aber doch nicht. Vielmehr macht er sogar erste Verbesserungen bei der charttechnischen Ausgangslage aus.
Obwohl sich der SMI seit dem Juni-Tief um 900 Punkte nach oben lösen konnte, errechnet sich seit Jahresbeginn noch immer ein Minus von fast 14 Prozent. Bei einem Rücksetzer auf 10'350 Punkte würde dieses Minus wieder auf fast 20 Prozent anschwellen.