Die Aktie der UBS verliert im frühen Handel am Donnerstag bis zu 5 Prozent auf 27,90 Franken. Der Titel hat in diesem Jahr kaum zugelegt, während der SMI eine Performance von fast 12 Prozent seit Anfang Januar aufweist.

Der zuständige Analyst von Goldman Sachs, der in den letzten Jahren jeweils mit überaus hohen und optimistischen Kurszielen für die UBS-Aktie auffiel, hat seine Meinung für den Titel der Schweizer Grossbank revidiert. Zwar lautet die Einstufung weiterhin «Buy». Der Analyst senkt aber das Kursziel für die UBS-Aktie auf 36, von zuvor 44,50 Franken.

Chris Hallam, so der Name des Goldman-Sachs-Analysten, verringerte die Schätzungen für den Gewinn pro Aktie der UBS für 2025 um 9 Prozent und für die Jahre 2026 und 2027 um je 3 Prozent. Hintergrund für die Anpassung seien die jüngsten Entwicklungen hinsichtlich der Eigenkapitalanforderungen, wie er in einer Branchenstudie schreibt.

Weitere Gründe für die Kurszielreduktion von Goldman Sachs sind Branchentrends im Investment Banking sowie Prognosen hinsichtlich der verwalteten Vermögen. Belastend für den Aktienkurs der UBS ist am Donnerstag auch die Herabstufung bei der Bank of America. Die zuständigen Analysten senkten das Rating für die UBS-Aktie auf «Underperform».

Gemäss dem bestehenden Regelwerk und laut Aussagen von UBS-Chef Sergio Ermotti muss die Bank wegen der Fusion mit der Credit Suisse ohnehin fast 20 Milliarden Dollar an zusätzlichem Kapital aufbringen. Laut Finma und dem Bundesrat soll das Kapitalpolster aber klar grösser werden, nämlich zwischen 15 und 25 Milliarden Franken an zusätzlichem Eigenkapital, wie immer wieder zu hören ist. Das Finanzministerium will Ende Mai einen Vorschlag machen. Entscheiden wird das Parlament voraussichtlich im Jahr 2027.

Laut der Nachrichtenagentur Reuters will die UBS mit Zugeständnissen deutlich strengere Kapitalvorgaben abwenden. So habe die Grossbank angeboten, den Anteil des riskanten Investmentbankings auf rund 30 Prozent des Gesamtgeschäfts zu begrenzen, wie Reuters Anfang Woche berichtete.

Auch die SVP geht in die gleiche Richtung: Mit einer Deckelung des UBS-Investmentbankings sollen die von der UBS ausgehenden Risiken für die Steuerzahler begrenzt und so mögliche strenge Eigenkapitalregeln abgemildert werden. «Ich werde vorschlagen, dass das Investmentbanking maximal 30 Prozent des ganzen Geschäfts einer systemrelevanten Bank ausmachen darf und dass die Geschäftsfelder bei der Risikogewichtung berücksichtigt werden», sagte SVP-Nationalrat Thomas Matter am Mittwoch gegenüber Reuters. Die Partei will den Vorschlag im Konsultationsverfahren des Bundesrates laut Matter so schnell wie möglich einbringen, falls das Finanzministerium zusätzliche strenge Kapitalanforderungen für die UBS vorlegen sollte.

(Mit Material von AWP)

Daniel Hügli
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