Die politische Welt werde sich der Trump-Pläne zunehmend bewusst, sagte das Mitglied des sechsköpfigen Führungsteams der Europäischen Zentralbank (EZB) der Nachrichtenagentur Reuters. «Und es ist möglich, dass wir eine Beschleunigung in dem Prozess sehen werden», fügte er hinzu. Es sei offensichtlich ein Signal, dass der US-Präsident so stark auf die Idee eingegangen sei, auf Dollar lautende Stablecoins zu fördern. Trump hatte versprochen, der erste «Krypto-Präsident» zu werden und den Besitz digitaler Vermögenswerte zu fördern, auch durch weniger Regulierung.
Bei dem Projekt eines digitalen Euro geht es um digitales Geld, das von der EZB herausgegeben würde und über eine digitale Geldbörse (Wallet) genutzt werden könnte. Bis Ende des Jahres will die Notenbank grundlegende Fragen dazu geklärt haben. Dabei soll unter anderem das Regelwerk fertiggestellt und die Entwicklung von Plattform und Infrastruktur vorangetrieben werden. «Wir liegen im Zeitplan und sollten daher bereit sein, bis November 2025 eine Entscheidung über den Übergang zur nächsten Projektphase zu treffen,» sagte Cipollone.
Mit der Einführung des digitalen Euro wird bis 2030 gerechnet. Mit der Digitalwährung soll Europa im Zahlungsverkehr unabhängiger werden von US-Anbietern wie Paypal, Apple Pay, Mastercard oder Visa. Mit der Ausgabe von digitalem Zentralbankgeld soll zudem verhindert werden, dass angesichts des zunehmenden Rückgangs der Bargeldnutzung der digitale Zahlungsverkehr ganz dem privaten Sektor überlassen wird.
Die EU-Kommission hatte im Juni 2023 ihren Gesetzesvorschlag für einen digitalen Euro vorgelegt. Allerdings hatte die EU-Wahl 2024 die Arbeiten des EU-Parlaments am digitalen Euro verzögert. «Alles stoppte», sagte Cipollone. Nun nehme das Parlament seine Arbeit wieder auf. «Wenn sich Rat und Parlament intern geeinigt haben, werden sie sich mit der Kommission zusammensetzen und versuchen, die Gesetzgebung fertigzustellen.» Der EZB-Direktor hofft, dass sie sich noch vor dem Sommer intern einigen und den Weg für Verhandlungen mit der EU-Kommission ebnen werden. Politische Prozesse seien allerdings komplex und es lägen viele Dinge auf dem Tisch. «Natürlich gilt: Je früher, desto besser, aber wir verstehen ihre Bedürfnisse voll und ganz.»
Nach Angaben der US-Denkfabrik Atlantic Council vom September hatten zu dem Zeitpunkt 134 Länder die mögliche Einführung einer Digitalwährung geprüft. In 44 Ländern und Währungsgemeinschaften, darunter Russland, Brasilien, Schweden und China liefen Pilotphasen. In den Bahamas, in Nigeria und Jamaika sind bereits digitale Zentralbankwährungen eingeführt worden.
(Reuters)
4 Kommentare
Die auf Dollar lautenden Stablecoins werden mit T-Bills gedeckt und was emittiert das United States Department of the Treasury wie verrückt?
Jaja die EZB mit ihren "Kryptoexperten". Der digitale Euro ist der Untergang für die Bürger! Sie werden das Bargeld los und haben noch mehr Kontrolle über den Euro. Sie können wie jetzt beliebig inflationieren, erhalten aber schlimme Upgrades. Wie: CO2 Budget überzogen und Otto normalo = kein Flug mehr buchen. Mehr als ein Bier pro Tag = keine Bezahlung möglich. EUR kann nur in Geschäft XY im Land Z ausgegeben werden.
Zum Glück gibt es eine Alternative, welche jeder wählen kann wenn er möchte.
Die EZB ist verantwortlich für die ganze Preisinstabilität und die Verarmung einer ganzen Generation. Der Euro ist am untergehen.
Ich würde mich weigern so einen Mist überhaupt anzunehmen.
Wir haben USD Stablecoins und Bitcoin.
...
Der Digitale Euro wird niemals.. niemals irgendeine Rolle spielen.. digital in die Tonne!
Gold ist besser, oder aktien. Digitaler euro ist stromabhängig