Die zusätzlichen 25 Prozent-Zölle ab 3. April stellten «eine riesige Summe Geld» dar, sagte Sigrid de Vries, Generaldirektorin des Verbands der europäischen Automobilhersteller (ACEA) am Freitag im Gespräch mit Bloomberg TV. «Die Hersteller werden Massnahmen zur Schadensbegrenzung ergreifen, ihre Risiken minimieren. Sie werden ihre eigenen strategischen Portfolio-Entscheidungen treffen.»
Am härtesten treffen die Zölle auf US-Importe Porsche und Mercedes-Benz. Sie müssen mit einer Belastung von 3,4 Milliarden Euro rechnen. Die nur in Italien produzierende Edel-Sportwagenschmiede Ferrari will die Preise einiger Modelle um bis zu 10 Prozent erhöhen, übernimmt für andere Modelle indessen die Zollkosten. Der Multimarken-Hersteller Stellantis hat gewarnt, die US-Zölle könnten das Produktionsvolumen in Italien mindern. Zu den Konzernmarken gehören unter anderem Fiat, Alfa Romeo und Maserati.
Die USA sind nach Grossbritannien der zweitgrösste Markt für europäische Automobilexporte. Nach ACEA-Angaben wurden im vergangenen Jahr fast 750.000 in der Europäischen Union hergestellte Neuwagen im Wert von 38,5 Milliarden Euro in die USA exportiert. Trumps Zollagenda könnte dazu führen, dass Autohersteller bestimmte Modelle nicht mehr in die USA importieren, sagt de Vries.
«Die Tür für weitere Gespräche über eine Verhandlungslösung sollte offen bleiben», fügte sie hinzu. «Eine Eskalation des Handelskriegs liegt in niemandes Interesse.»
(Bloomberg)