Es werde «keinen politischen Zwang» auf die Federal Reserve geben, sagte der Wirtschaftsberater des Weissen Hauses, Kevin Hassett, am Sonntag dem TV-Sender ABC News.
Die von Trump angekündigten Zölle für US-Handelspartner in der ganzen Welt seien nicht Teil einer Strategie des US-Präsidenten, die Finanzmärkte zum Einsturz zu bringen und die US-Notenbank dadurch zu Zinssenkungen zu drängen, signalisierte Hassett.
In einem Beitrag auf der Plattform Truth Social am Freitag teilte Trump ein Video, das nahelegte, dass seine Zölle darauf abzielten, den Aktienmarkt gezielt zu belasten, um niedrigere Zinsen zu erzwingen.
Fed-Chef Jerome Powell hatte am Freitag gesagt, die Sonderzölle könnten die Inflation anheizen. Obwohl die Unsicherheit weiter gross sei, zeichne sich nun ab, dass die Zollerhöhungen deutlich höher ausfielen als erwartet. Dasselbe gelte wahrscheinlich auch für die wirtschaftlichen Folgen, zu denen ein stärkerer Preisauftrieb und ein langsameres Wachstum gehören würden.
«Wir prüfen etwaige Anpassungen unseres geldpolitischen Kurses. Es ist noch zu früh, um zu sagen, welcher geldpolitische Kurs der richtige sein wird», hatte Powell gesagt. Trump hat Powell aufgefordert, die Zinsen zu senken. Es sei der «perfekte Zeitpunkt» dafür.
Powell, der in der ersten Amtszeit Trumps (2017-2021) bereits mit Zwischenrufen dieser Art aus dem Weissen Haus konfrontiert war, macht die Arbeit an der Spitze der Fed nach eigenem Bekunden weiterhin grossen Spass. Und er habe vor, die Amtszeit voll auszuschöpfen, die im Mai 2026 endet.
Trump hatte am Mittwoch eine neue Welle von Zöllen gegen viele weltweite Handelspartner angekündigt und damit die Furcht vor einer globalen Rezession geschürt. Die Börsen weltweit brachen ein. US-Finanzminister Scott Bessent hingegen spielte die Börsenturbulenzen herunter und sagte am Sonntag NBC News, es gebe keinen Anlass, aufgrund der Zölle eine Rezession zu erwarten.
Der Minister verwies auf überraschend gute Daten vom Job-Markt. «Anhand der Beschäftigungszahlen vom Freitag, die weit über den Erwartungen lagen, konnten wir erkennen, dass wir vorankommen», sagte Bessent. «Ich sehe daher keinen Grund, eine Rezession einzupreisen.»
(Reuters)