Die Aktien des Telekomanbieters Sunrise sacken am Montag um 3,30 Prozent ab und notieren im frühen Handel bei 40,42 Franken. Der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) verliert 0,10 Prozent. 

Das Sunrise-IPO kann man damit als nicht gerade gelungen bezeichnen. Nach dem zuerst erfreulichen Börsenstart am Freitag mit einem Eröffnungskurs von 44,75 Prozent und einem Tageshoch von 46,95 Franken folgte die Ernüchterung. Der Titel verlor bis Börsenschluss am selben Tag sechs Prozent, seit dem Börsendebut beläuft sich das Minus nun gesamthaft auf knapp zehn Prozent. 

Die Einschätzung der Aktien durch die UBS konnte am Montag keine positiven Impulse auslösen. Die Grossbank nimmt die Abdeckung für Sunrise mit «Buy» und einem Kursziel von 50 Franken auf. Das entspricht einem Aufwärtspotenzial von 25 Prozent.

Die Aktie biete eine attraktive Dividendenrendite, schreibt deren Analyst. Zudem bestünde die Möglichkeit, dass die derzeitige aggressive Werbetätigkeit auf dem Markt nachlasse. Dies wiederum könnte die Schätzungen steigen lassen. Die Schweiz sei ein stabiler Markt trotz aggressiver Werbeaktivitäten der drei Dienstleistungsanbieter Swisscom, Salt und Sunrise.

Der UBS-Experte führt weiter aus, die ehemalige Preisanpassung habe die Finanzzahlen von Sunrise belastet. Dieser Gegenwind sei jedoch weitgehend überwunden und er gehe von stabilen Einnahmen und einem stabilen EBITDA aus. Insgesamt rechne der Analyst mit konstanten Investitionen und prognostiziere einen Anstieg des freien Cashflows im Jahr 2024. 

Entpuppt sich baldige Aufnahme in SPI als Kurstreiber?

Die Sunrise-Abspaltung von Liberty Global über eine lokale Notierung an der Schweizer Börse zielt darauf ab, von der Bewertungsprämie zu profitieren, die Schweizer Unternehmen dank einer stabilen Wirtschaft, ihres Status als sicherer Hafen und einer starken lokalen Investorenbasis geniessen, so eine Einschätzung der Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Aufnahme in den Swiss Performance Index, die für den 22. November geplant ist, könnte die Nachfrage nach Sunrise-Titel anfeuern.

Etwas weniger zuversichtlich zeigt sich der französische Finanzdienstleister Kepler Cheuvreux. Deren Vertriebsleiter für die Schweiz verwies in einer Kundennotiz auf die hohe Verschuldung des Unternehmens und merkte an, dass «die Wachstumsaussichten weiterhin begrenzt sind». Die hohe Nettoverschuldung von Sunrise, das frühe Stadium einer Trendwende in einem wettbewerbsintensiven Markt und der Mangel an vollwertigen Vermögenswerten könnten zu einer bescheideneren Bewertung im Vergleich zum Branchenprimus Swisscom führen. Auch Barclays ist sehr verhalten. Die Bank hat ein "Underweight"-Rating und ein Kursziel von bloss 36 Franken pro Sunrise-Aktie.

Nichts desto trotz dürfte gerade die Dividendenrendite für potenzielle Investoren von Interesse sein. Diese beträgt gemäss UBS-Schätzung acht Prozent. Diese Dividende ist in den nächsten fünf Jahren zudem steuerfrei.

(cash/Bloomberg)