Analyst Chris Hallam von Goldman Sachs bleibt seiner zuversichtlichsten Meinung zur UBS-Aktie treu. Im März des letzten Jahres nach der Zwangsheirat mit der Credit Suisse setzte Hallam gleich ein Kursziel von 35 Franken fest - als die UBS-Aktie noch bei 20 Franken notierte. 

Zwischenzeitlich senkte der Analyst von Goldman Sachs das Kursziel zwar in kleineren Schritten auf 32,70 Franken, ehe er dieses ab Mai wieder auf 35,50 Franken erhöhte. Er hielt aber die ganze Zeit an der Kauf-Empfehlung fest. 

Nun legt Hallam nach. Er erhöht das Kursziel für UBS auf 37,10 von 35,50 Franken und belässt die Einstufung auf «Buy». Der Umsatz der Bank sei im zweiten Quartal 2024 besser als erwartet ausgefallen, schreibt der Goldman-Sachs-Experte in einer Notiz. Er geht davon aus, dass UBS das Renditeziel für 2024 übertreffen und die Rendite bis 2028 auf 19 Prozent steigern wird. Dabei plane die Bank, die Dividenden und Aktienrückkäufe schrittweise zu erhöhen, so der Analyst.

Weiteres Kurspotenzial macht auch Andreas Venditi von der Bank Vontobel aus. UBS mache gute Fortschritte bei der Restrukturierung und Integration von CS. Sie liege beim Abbau der Kosten und der Non-Core- und Legacy-Portfolios vor dem Zeitplan, schreibt der Vontobel-Experte. «Es bleibt noch viel harte Arbeit, insbesondere die hochkomplexen IT-Migrationen.»

UBS-CEO Sergio Ermotti glaubt, dass UBS «gut positioniert ist, um alle ihre finanziellen Ziele zu erreichen». Sobald die Anleger zustimmen, dass dies der Fall sein wird, und vorausgesetzt, dass ein angemessener regulatorischer Rahmen besteht, könnten die Aktien im Laufe der Zeit deutlich über 30 Franken gehandelt werden. Vontobel stuft die Schweizer Grossbank-Aktie mit «Kaufen» und einem Kursziel von 31 Franken ein. 

UBS schreibt im zweiten Quartal Milliardengewinn

Die grösste Schweizer Bank erwirtschaftete von April bis Juni 2024 einen Reingewinn von 1,14 Milliarden Dollar, wie dem am Mittwoch publizierten Quartalsergebnis zu entnehmen war. Dieser Reingewinn lag damit klar über den Erwartungen der Analysten. 

Für das zweite Halbjahr gibt die UBS einen zurückhaltenden Ausblick. Sie beobachtet zwar zu Beginn des dritten Quartals eine positive Anlegerstimmung und eine anhaltende Dynamik bei den Kundenaktivitäten. Gleichzeitig gebe es moderate Gegenwinde bei den Nettozinserträgen, heisst es weiter. Die UBS verweist aber auch auf die zahlreichen Unsicherheiten in der Wirtschaft und der Politik. Dies werde wohl zu höheren Kursschwankungen als noch im ersten Halbjahr führen.

Bei den Anlegern wird das Quartalsergebnis bisher positiv aufgenommen. Positiv ist auch, dass die UBS seit Juni wieder eigene Aktien zurückkauft. Seit der Publikation des Quartalsergebnisses am Mittwoch haben die UBS-Valoren knapp fünf Prozent an Wert hinzugewonnen. 

(Mit Material der Nachrichtenagentur AWP)

Thomas Daniel Marti
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