Die Aktien des Uhrenherstellers Swatch verlieren am Mittwoch über 2 Prozent und notieren um die 180 Franken.
Damit bricht der Uhrenhersteller mit dem Bild, welches seine Titel in den vergangenen Wochen abgegeben hatten. Nach einem schwierigen bisherigen Jahr mit Abgaben von zweitweise über 30 Prozent legten die Aktien Ende September nach Ankündigung eines Konjunkturpaketes in China eine Kehrtwende ein und kämpften sich langsam zurück.
In den letzten zwei Wochen stieg die Inhaber-Aktie von Swatch von 168 auf 185 Franken. Experten von Rahn+Bodmer sahen darin einen Stabilisierungsversuch und den Abwärtstrend für den Moment gebrochen.
Kursentwicklung von Swatch.
Diese optimistische Meinung scheint der zuständige Berenberg-Analyst nicht zu teilen. Er nimmt in einer Branchenstudie die Bewertung für Swatch wieder auf, spricht allerdings eine Verkaufsempfehlung aus und legt das Kursziel bei 165 Franken fest.
Nach wie vor machen die schwachen Marktbedingungen, der starke Franken und die hohen Lagerbestände Swatch zu schaffen, begründet er sein Urteil laut AWP. Auch bleibe die Nachfrage im wichtigen Markt China weiterhin volatil. Die Titel seien innerhalb des Luxussegments zwar günstig bewertet, er sehe aber derzeit keine positiven Kurskatalysatoren. Der Abschlag gegenüber Richemont dürfte sich wieder vergrössern, so der Analyst weiter.
Die festgelegten 165 Franken markieren dabei gemäss einem Kollegen eine wichtige Marke. Chartanalyst Frederik Altmann von Alpha Wertpapierhandel sagte kürzlich gegenüber AWP: "Sollte Swatch den Abwärtstrend mit Kursen jenseits von 192 Franken hinter sich lassen und einen erneuten Schwächeanfall zurück unter 165 Franken vermeiden, bestehen aus technischer Sicht gute Chancen auf eine nachhaltige Erholung."
Ihn erinnert das technische Bild an das Tief vom Frühjahr 2020, als Swatch eine sehr schwache Phase beenden und sich danach erholen konnte. Auch im Herbst 2019 habe es ein ähnliches Bild gegeben.
Es bleibt abzuwarten, ob sich die Titel diesmal in die gleiche Richtung wie damals entwickeln werden. Denn der für Swatch wichtige chinesische Markt dürfte weiterhin kriseln und somit die Ergebnisse und den Aktienkurs des Bieler Uhrenkonzerns stark beeinflussen. Analysten sehen die gedämpfte Nachfrage nach Luxusgütern bis ins Jahr 2025 hinein anhalten und die «Sell»-Ratings sind zahlreicher geworden – der Haupttenor lautet dennoch «Hold».