Damit will Chief Executive Officer der Credit Suisse Group nach dem Wechsel von Iqbal Khan zur Konkurrenz eine Abwanderung seiner besten Leute verhindern, wie aus informierten Kreisen verlautete.

Seit dem Weggang von Khan in diesem Sommer habe sich Thiam mit den ertragstärksten Mitarbeitern des internationalen Vermögensgeschäfts in Verbindung gesetzt, um über Vergütung und Karrierechancen zu sprechen, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen.

Sein Augenmerk liege dabei besonders auf Schwellenmärkten wie Brasilien, dem Nahen Osten und den aufstrebenden Volkswirtschaften in Europa, hiess es weiter. Der Konkurrent Julius Bär teilte am Mittwoch mit, ein Team von Credit-Suisse-Bankern für Brasilien an Bord geholt zu haben.

Die Schweizer Bank will die wachsende Anzahl an Überläufern eindämmen, nachdem Khan - der bei Private Bankern beliebt war - bei der UBS an Bord gegangen war. Er ist bei dem grössten Wettbewerber der Credit Suisse nun Co-Chef des Wealth Management-Geschäfts.

Nach Khan-Skandal einen Gang zurückgeschaltet

Thiam habe im Sommer damit begonnen, mehr Führungskräfte aus dem Bereich der Vermögensverwaltung zu treffen, schaltete aber nach Ausbruch des Skandals um die Beschattung von Khan wieder einen Gang zurück, erklärten die Personen.

Eine Sprecherin der Bank wollte sich nicht umgehend dazu äussern.

Das Arbeitsverhältnis zwischen Thiam und Khan verschlechterte sich in den letzten Monaten, als eine private Auseinandersetzung letztlich in einen Bespitzelungsskandal ausartete, der Thiam einen seiner wichtigsten Leute gekostet hat: Sein Vertrauter und Chief Operating Officer Pierre Olivier Bouee übernahm die Verantwortung für die verpfuschte Überwachungsoperation und musste seinen Hut nehmen.

Die Credit Suisse hat in letzter Zeit Private-Banking-Teams an Julius Bär, Deutsche Bank und Pictet & Cie. verloren. Die Bank ernannte Philipp Wehle zum Nachfolger von Khan als Leiter der internationalen Vermögensverwaltung.

(Bloomberg)