Die höheren Zinsen für die Hausfinanzierung und noch einmal teurere Preise für Wohneigentum auf dem Markt haben die jährlichen Kosten für ein mittelgrosses Einfamilienhaus von 34’400 auf 53’600 Franken ansteigen lassen. Dies hat das das Immobilienanalyseunternehmen Wüest Partner errechnet und im am Dienstag vorgestellten Winter-Update der Studie Immo-Monitoring veröffentlicht.
Der Anstieg der jährlichen Kosten für Wohneigentum um 55 Prozent errechnet sich bei Wüest Partner aus der Amortisation und den Zinsen einer Festhypothek. Die Hypothekarzinsen haben vor dem Hintergrund steigender Leitzinsen wesentlich zu den höheren Kosten für Wohneigentum beigetragen. Die Preise für Festhypotheken mit zehn Jahren Laufzeit haben sich innert Jahresfrist verdoppelt. Bei fünfjährigen Hypotheken sind die Zinskosten um das 2,5-fache gestiegen.
Dies habe die Nachfrage gedrückt, schreiben die Autoren der Studie. Dies zeige sich an der deutlich sinkenden Zahl von Suchabonnements. Dafür ist gemäss den Erhebung von Wüest Partner die Zahl der inserierten Objekte deutlich gestiegen. Hintergrund sei das Ansinnen von Eigentümern, Immobilien noch so schnell wie möglich zu verkaufen.
Preiswachstum verlangsamt sich
Der höhere Angebot machte den Markt liquider. Die Preise stiegen dennoch um 5,5 Prozent bei Einfamilienhäusern und um 5,2 Prozent bei Eigentumswohnungen. Erst im vierten Quartal verlangsamte sich der Anstieg für die Kosten des Wohnens. Bei Einfamilienhäusern gingen die Preise in der Periode Oktober bis Dezember gar um 0,2 Prozent zurück.
Wüest Partner erwartet deswegen nur noch geringes Preiswachstum 2023. Die Preise für Einfamilienhäuser werden laut den Schätzungen noch um 1,7 Prozent steigen, während der Anstieg bei Eigentumswohnungen noch 0,5 Prozent betragen dürfte.
(cash)
8 Kommentare
Solche Nachrichten verursachen eine negative Stimmung für Wohneigentümer welche voraussichtlich einigermassen sichere Hypothekarverträge abgeschlossen haben.
Natürlich für Neukäufer eine aktuelle negative Situation.
Was wesentlich ins Gewicht fällt sind sicher die generellen Nebenkosten.
Dies aber auch für Mietsituationen.
Man müsste solche Meldungen etwas detaillierter Darstellen, damit eine panische Aufgeregtheit nicht überbewertet werden.
Alles was heute geschrieben wird, ist nicht in Stein gemeisselt für alle Zeiten.
Ein Verkauf der eigenen Immobile wird mit jedem Tag schwieriger. Selbst mit einem gewaltigen Abschlag bleibe ich auf meinem Objekt (2010) sitzen.
Wer sowieso schon immer zuviel verlangte für die Immobilie, müsste eben nochmals über die Bücher.
Was in der Hochpreiszeit nicht verkauft werden konnte - wird wohl derzeit schon gar nicht den Käufer finden.
Von was für "Kosten" wird hier gesprochen?
Klar Hypo-Kreditzinsen sind Kosten, das Geld ist weg (bei der Bank).
Amortisation ist weitestgehend "Zwangssparen", man das Geld ist gebunden, aber nicht weg. Man muss die Mittel haben zu Amortisieren, aber sind aus meiner Sicht keine "Kosten".
Dafür werden vermutlich grosszügig die Kosten für Unterhalt, Steuern etc. unterschlagen.
Tolle Statistik.
Ich biete deshalb meine 280 qm Wohnung bei Luzern mitsamt den supergünstigen Krediten an, die ich erst in 2022 verlängert habe. Eine 10-jährige Hypothek mit 1.2% und eine 5-jährige zu 0.9% ist ein echtes zusätzliches Kaufargument. Und trotzdem musste ich meinen Makler überreden, es als Argument überhaupt mit aufzunehmen. Es ist wohl noch nicht zu allen durchgedrungen.