Die Verkäufe von Tesla brachen im Januar in Deutschland um 59 Prozent ein, wo sich CEO Elon Musk wie nie zuvor in der nationalen Politik einmischte. Der US-Hersteller hat im letzten Monat nur 1277 Neuwagen zugelassen. Das ist die niedrigste Monatszahl seit Juli 2021, so das Kraftfahrtbundesamt.

Tesla verlor erheblich an Boden auf dem deutschen Markt für Elektrofahrzeuge, der im ersten Monat 2025 um 54 Prozent gewachsen war. Das deutet darauf hin, dass Musks lautstarke Unterstützung für die rechtsextreme Alternative für Deutschland die Nachfrage wahrscheinlich gebremst hat.

Tesla verzeichnete letzten Monat auch Rückgänge in Grossbritannien und Frankreich, was bedeutet, dass die Verkäufe in den drei größten Elektrofahrzeugmärkten Europas zurückgingen, als sich der CEO für die AfD-Vorsitzende Alice Weidel verbürgte und sich mit Premierminister Keir Starmer und seiner Labour-Regierung anlegte. Gleichzeitig festigte Musk seine Position in der Regierung von US-Präsident Donald Trump, der damit gedroht hat, die Europäische Union mit Zöllen zu belegen.

Musk moderierte vor der Bundestagswahl in diesem Monat eine Live-Diskussion mit Weidel auf seiner Social-Media-Seite X. Während eines virtuellen Auftritts bei einer Parteikundgebung Ende Januar forderte der Tesla-CEO die Deutschen auf, stolz auf ihre Kultur zu sein, und riet – offenbar in Anspielung auf die Kriegsgräueltaten der Nazis – von «zu viel Fokussierung auf vergangene Schuld» ab.

Die Bemerkungen – kurz vor dem 80. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz gemacht – lösten Empörung in einem Land aus, in dem die Aufarbeitung der Vergangenheit für seine Nachkriegsidentität von zentraler Bedeutung ist. inwiefern Elon Musks Verhalten auf der Politbühne seiner Firma schadet, steht hier im cash-Artikel.

Auch deutlicher Rückgang in der Schweiz

Die Zahlen des Branchenverbandes Auto Schweiz zeigen ein ähnliches Bild: Die Verkäufe von Tesla gehen deutlich zurück. Im Januar 2025 wurden in der Schweiz 240 Stromer aus den Fabriken von Elon Musk immatrikuliert, wie der Blick hier berichtete.

Im Januar 2024 waren es noch 327 Tesla. Das ist ein Einbruch um 26,6 Prozent. Der Gesamtmarkt, also die Verkäufe aller Marken, bewegt sich aber praktisch auf gleichem Niveau, ist nur 2,9 Prozent tiefer als im Vorjahr.

(cash/Bloomberg)