Die Aktien von Temenos fallen kurz nach Börseneröffnung 2,45 Prozent auf 77,75 Franken. Das ist in zweifacher Hinsicht ein Rückschlag: Zum einen waren die Valoren des Bankensoftwareherstellers im Februar auf über 80 Franken und damit den höchsten Stand der letzten zwölf Monate gestiegen.
Zum anderen hat Temenos am Dienstagabend eine Steigerung von Gewinn und Umsatz im Schlussquartal sowie im Gesamtjahr 2024 mitgeteilt. Zudem soll die Dividende auf 1,30 von 1,20 Franken je Aktie steigen.
Der für Temenos zuständige Analyst der UBS bleibt aber skeptisch. Er stuft den Bankensoftwarehersteller weiterhin mit «Sell» ein und erhöht das Kursziel von 49,50 auf lediglich 54 Franken. Damit liegt er etwa 30 Prozent unter dem aktuellen Kursniveau.
Als einen wichtigen Negativfaktor wertet der UBS-Experte, dass das Unternehmen seine Offenlegung reduzieren will. Konkret geht es um eine Anpassung im Ausweis der Umsatzzahlen.
Optimistischer als die UBS äussert sich die Bank Vontobel. Der zuständige Experte zieht das Kursziel auf 83 von 68 Franken hoch, belässt das Rating jedoch auf «Hold».
Zum Abschluss eines ereignisreichen Jahres habe Temenos ein starkes viertes Quartal abgeliefert, schreibt der Vontobel-Analyst.
Auch die Prognose für 2025 entspricht den Erwartungen, heisst es weiter. Und durch eine verlässliche Umsetzung der Strategie kann das Management nun Vertrauen zurückgewinnen, was auch den Bewertungsabschlag gegenüber der Vergleichsgruppe verringern sollte.
Ein weiterer Vertrauensaufbau ist gemessen an der Kursreaktion am Mittwochmorgen notwendig. Dies nachdem im vergangenen Jahr Ereignis auf Ereignis folgte: Der Vorwurf einer Bilanzmanipulation durch Hindenburg, eine unabhängige Prüfung, ein CEO-Wechsel und eine neue Strategie. Die Aktie hat in dieser Zeit bis zu 40 Prozent an Wert verloren, und eine Erholung hat erst im November eingesetzt.
(cash)