Zum dritten Mal seit dem Börsengang vor gut einem Jahr machte Permira bei dem Softwareunternehmen Kasse und warf über Nacht TeamViewer-Aktien im Wert von 930 Millionen Euro auf den Markt. Die 22 Millionen Papiere seien zu je 42,25 Euro bei institutionellen Investoren untergebracht worden, teilte die Beteiligungsgesellschaft in der Nacht zum Dienstag mit. Damit schmilzt der Anteil von Permira, die vor sechs Jahren bei der Start-up-Firma aus Göppingen eingestiegen war, auf 28 von 39 Prozent.
Für den Investor ist die Beteiligung an TeamViewer eines der erfolgreichsten Engagements in Deutschland. Permira-Deutschlandchef Jörg Rockenhäuser hatte rund 870 Millionen Euro für das 2005 gegründete Unternehmen hingelegt. Mit dem Börsengang und drei Aktienplatzierungen hat der Investor inzwischen 4,9 Milliarden Euro mit Teamviewer erlöst - und hält noch immer Aktien im Wert von fast 2,4 Milliarden Euro. An der Börse ist das im Nebenwerteindex MDax gelistete Unternehmen mehr als neun Milliarden Euro wert.
TeamViewer profitierte vor allem zu Beginn der Corona-Krise massiv, weil viele Unternehmen ihre Mitarbeiter für das Home-Office ausrüsten mussten. Dafür griffen sie vermehrt auf die Teamviewer-Software zurück, um Computer aus der Ferne warten, steuern oder vernetzen zu können. Seit den Ausgangsbeschränkungen Mitte März hat sich der Aktienkurs mehr als verdoppelt.
Bei der Platzierung musste Permira allerdings einen Abschlag von mehr als acht Prozent auf den Xetra-Schlusskurs vom Montag hinnehmen. Gegenüber dem Höchststand von 54,86 Euro waren die TeamViewer-Papiere vorher bereits um 16 Prozent abgebröckelt.
(Reuters)